Marathonlaufen begünstigt Gelenkschäden

(fast) Anlässlich der nun startenden Marathon-Saison warnen Experten der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik, dass Extremsport zu Knorpelabrieb in den Gelenken und damit zur Notwendigkeit eines Gelenkersatzes führen kann.

26.09.2016

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© Foto: ChiccoDodiFC / Fotolia
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Viele Menschen, die aufgrund nachhaltig geschädigter Gelenke eine Gelenkprothese benötigen, haben zuvor oft jahrelang Extremsport betrieben. „Ursachen sind neben Sportverletzungen schlicht Überbelastung – beispielsweise durch zu intensives Training“, sagt Professor Dr. med. Carsten Perka, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik und Leiter des Centrums für Muskulosketale Chirurgie der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

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Hohe Gelenkbelastungen, wie sie im Spitzensport vorkommen, können auf Dauer einen verstärkten Knorpelabrieb verursachen. Ebenso können Gelenkfehlstellungen wie O- oder X-Beine zur Überbeanspruchung einzelner Gelenkregionen mit nachfolgender Arthrose führen. Sportarten wie das Laufen bedürften daher – besonders bei intensiver Ausübung – einer gründlichen medizinischen Voruntersuchung. Wichtig sei auch, sich aufzuwärmen und das Trainingspensum langsam zu steigern. 

Das ist allerdings keine Absage an den Sport im Allgemeinen. „Ganz im Gegenteil: Sportliche Menschen leiden seltener an Übergewicht und schonen damit auch ihre Gelenke“, erklärt Perka. Das richtige Maß und vor allem der gezielte Aufbau der gelenkstützenden Muskulatur seien entscheidend. Ist die das Gelenk schützende Knorpelschicht abgetragen, leiden die Patienten häufig unter Schmerzen. Dann ist es aber meist zu spät, um das Gelenk mit konservativen Methoden in seiner Funktion zu erhalten.

Quelle: idw

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