Medikamenteninduziertem Kopfschmerz vorbeugen

(fast) Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie und die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft haben eine neue Leitlinie zur Diagnose und Therapie des Kopfschmerzes durch Übergebrauch von Schmerz- und Migränemitteln vorgelegt.

19.07.2018

Durch die Luft fliegende bunte Kapseln und Tabletten.
© Foto: arahan / stock.adobe.com
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Von chronischem Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch sprechen Ärzte, wenn Patienten mit vorbestehenden primären Kopfschmerzen (z. B. Migräne oder Kopfschmerz vom Spannungstyp) über mindestens drei Monate an 15 oder mehr Tagen im Monat unter Kopfschmerzen leiden und an mehr als 14 Tagen im Monat Schmerzmittel oder an mehr als neun Tagen im Monat Migränemittel (Triptane oder Mutterkornalkaloide), Opioide oder Schmerzmittelkombinationen einnehmen.

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Die Leitlinie empfiehlt ein dreistufiges Vorgehen bei der Therapie von Kopfschmerzen durch Übergebrauch von Schmerz- und Migränemitteln. Erste Maßnahme ist die Schulung und Beratung von Betroffenen, mit dem Ziel, die Einnahme von Akutmedikamenten zu reduzieren. Der zweite Schritt ist eine medikamentöse Prophylaxe der zugrunde liegenden Kopfschmerzerkrankung. Wirkt diese Therapie nicht, sollte als dritter Schritt eine Medikamentenpause angestrebt werden. Dieser Entzug kann ambulant, in der Tagesklinik oder stationär durchgeführt werden. 

Damit Kopfschmerz durch ein Zuviel an Medikamenten erst gar nicht entsteht, empfehlen die Experten zudem eine konsequente vorbeugende Behandlung. Neben Medikamenten gehören dazu Ausdauersport, Entspannung und Stressmanagement. Auch verhaltenstherapeutische Maßnahmen wirken prophylaktisch.

Quelle: idw

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