Mehr Tote in Deutschland

(kib) In Deutschland sind 2022 mehr als eine Million Menschen gestorben. Die Zahl der Corona-Toten ist rückläufig. Das Virus war für jeden 20. Todesfall verantwortlich. Dagegen nehmen die Sterbefälle in einem anderen Bereich deutlich zu, zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden.

17.11.2023

Bild zu Nahtod-Erfahrung: Frauensilhouette im Tunnel, am Ende Licht
© Foto: sdominick / Getty Images / iStock
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Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt im Wiesbaden am 15. November mitteilte, starben 2022 rund 1,07 Millionen Menschen, ein Jahr zuvor waren es rund 1,02 Millionen Verstorbene. Erneut waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (KHK) die häufigste Todesursache. Sie machten ein Drittel aller Sterbefälle aus. Bei gut einem Fünftel war ein Krebsleiden die Ursache.

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Jeder 20. starb an COVID-19

Und wie steht es um Corona? Den Angaben zufolge wurde bei 52.357 Verstorbenen (4,9 %) COVID-19 als ausschlaggebende Todesursache festgestellt. Jeder 20. Todesfall lässt sich also auf das Virus zurückführen. Ein Jahr zuvor, also 2021, war die Infektion mit einem Anteil von 6,9 Prozent (71.331 Verstorbene) noch die dritthäufigste Todesursache.

In den Zahlen nicht enthalten sind Fälle, in denen COVID-19 auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde. Diese Zahlen werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlich, hieß es.

Atemwegserkrankungen legen zu

Dagegen ist die Zahl der Todesopfer aufgrund von Krankheiten des Atmungssystems überdurchschnittlich gestiegen, und zwar um 18 Prozent auf 67.633. Entscheidend hierfür sei der Anstieg bei den Grippetoten und bei Menschen, die an einer Lungenentzündung gestorben seien, erklärten die Statistiker.

COVID-19 zähle das Bundesamt in dieser Statistik nicht zu den Atemwegserkrankungen, da es als Pandemie-Ursache gesondert betrachtet werde, sagte ein Sprecher gegenüber der Deutschen Presseagentur dpa.

Todesursache Demenz

Einen weiteren deutlichen Anstieg (plus 14,7 %) verzeichnete das Bundesamt bei Menschen, die aufgrund psychischer Leiden oder Verhaltensstörungen zu Tode kamen. „Insgesamt verstarben 68.777 Menschen an diesen Erkrankungen, davon waren 25.941 Männer und 42.836 Frauen“, hieß es.

Mit 53.323 Sterbefällen würden Demenzerkrankungen dabei mehr als drei Viertel in dieser Krankheitsgruppe ausmachen.

Anstieg bei nicht natürlichen Ursachen

Auch bei den nicht natürlichen Todesursachen nahm die Zahl der Sterbefälle zu: Laut den Daten starben 47.912 Menschen (4,5 %) an einer „äußeren Ursache“. Das entspricht einem Zuwachs von rund elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der höchste Anstieg wurde bei Stürzen verzeichnet, auf diesem Weg kamen 20.311 Menschen ums Leben (plus 11,%).

Bei Transportmittelunfällen, dazu zählen insbesondere Straßenverkehrsunfälle, fiel der Pandemie-Effekt aus dem Vorjahr weg. Hier nahm die Zahl der Todesfälle um acht Prozent, das entspricht 3.141 Fällen, zu.

Auch Suizide nehmen zu

Die Zahl der Suizide stieg im Vorjahresvergleich um 9,8 Prozent auf 10.119 Tote. Allerdings lag der Anteil der Suizide an allen Todesursachen wie schon in den Vorjahren konstant bei etwa einem Prozent. Mit rund 74 Prozent machten Männer dabei den größten Teil aus.

Quelle: dpa

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