Mehr Vitamin D in Eiern dank UV-Lampe
Die Idee war es, die natürliche Vitamin-D-Produktion von Hühnern mit Hilfe von UV-Lampen in den Hühnerställen anzuregen, um so auch den Gehalt in den Eiern zu erhöhen. In früheren Studien konnten die Forschenden bereits zeigen, dass ihr Ansatz grundsätzlich funktioniert, wenn man die Beine der Hühner mit UV-Licht beleuchtet.
"Allerdings hatten wir dafür immer sehr ideale Versuchsbedingungen. Auf eine Lampe kam nur ein Huhn. In Hühnerbetrieben gibt es aber eine deutlich höhere Besatzdichte als bei uns, also viel mehr Tiere ", werden die Forscher in einer Mitteilung zitiert.
Die neue Studie sollte dazu dienen, die Methode auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen und fand deshalb in zwei Hühnerbetrieben statt. Verglichen wurden zwei unterschiedliche Hühnerrassen, verschiedene Lampentypen und unterschiedlich lange Beleuchtungsdauern mit dem UV-Licht pro Tag.
Die Forscher analysierten während der Versuchszeit nicht nur kontinuierlich den Vitamin-D-Gehalt der neu gelegten Eier. Sie untersuchten auch die Folgen der zusätzlichen Beleuchtung für die Tiere. "Menschen können UV-Licht nicht sehen, Hühner aber schon. Deshalb ist das Lichtregime für die Hühnerhaltung ein wichtiges Thema, weil das Licht das Verhalten und die Legetätigkeit beeinflusst", erklärt Prof. Dr. Eberhard von Borell, Experte für Tierhaltung an der Universität. Seine Arbeitsgruppe analysierte anhand von Videoaufnahmen das Verhalten der Tiere. Außerdem inspizierten die Forscher das Federkleid der Hühner auf Verletzungen durch andere Tiere, um so ihr Aktivitäts- und Aggressionspotenzial einzuschätzen.
Die Idee des Forscherteams ging auf: Bereits nach drei Wochen mit einer täglichen UV-Beleuchtung von sechs Stunden war der Vitamin-D-Gehalt der Eier um das Drei- bis Vierfache erhöht. Weiter ließ sich dieser Wert auch in den folgenden Wochen nicht mehr steigern.
Und: Den Hühnern bereitete das zusätzliche UV-Licht offenbar keine Probleme. Weder mieden sie die Bereiche der Lampen, noch zeigten sie ein anderes Verhalten. Im Ergebnis kommen die Forscher zu dem Schluss, dass ihre Methode auch unter Praxisbedingungen funktioniert und so ein wichtiger Schritt zu einer besseren Versorgung der Bevölkerung mit Vitamin D möglich wäre.
Quelle: IDW