Mehrheit der Deutschen sorgt sich wegen Lieferengpässen
Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft, kurz PwC Deutschland, hat das Healthcare-Barometer bereits zum zehnten Mal veröffentlicht. Die repräsentative Befragung von 1.000 Bürgerinnen und Bürgern gibt Einblicke, wie diese das Gesundheitswesen sehen.
Blick aufs Gesundheitswesen
Das deutsche Gesundheitswesen zählt zu den Top-3-Systemen der Welt. Diese Einschätzung teilt den Ergebnissen des aktuellen Healthcare-Barometers zufolge nur noch eine knappe Mehrheit (52 %). Gegenüber dem Vorjahr ist dieser Wert um fünf Prozentpunkte auf einen Tiefstand seit Beginn der Erhebung gesunken.
Dabei unterscheidet sich die Bewertung stark nach Altersgruppen: In der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen zählt das deutsche Gesundheitssystem bei 65 Prozent zu den besten drei der Welt. Bei Menschen über 55 Jahre sind es lediglich 46 Prozent.
Fachkräftemangel ist größte Baustelle
Die Ergebnisse zeigen zudem, dass der Fachkräftemangel im Bewusstsein der deutschen Bevölkerung angekommen ist: 75 Prozent zählen ihn zu den größten Herausforderungen des Gesundheitswesens. Aus Sicht der Befragten müssen sich die Rahmenbedingungen verändern. 74 Prozent wünschen sich eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Branchen des Gesundheitswesens und 66 Prozent sprechen sich für eine bessere Bezahlung aus.
Befragte offen für Videosprechstunden
57 Prozent der Befragten würden telemedizinische Sprechstunden nutzen. 72 Prozent sind froh, wenn sie sich den Weg zum Arzt sparen könnten, insbesondere, wenn es sich nur um leichte Erkrankungen handelt.
Tele-PTA: So geht‘s
Neben der Telemedizin durch Arztpraxen können inzwischen auch Apotheken telepharmazeutische Beratung anbieten. Was Sie dafür wissen müssen, fasst unserer Artikel „Tele-PTA: So geht’s“ zusammen.
Image der Pharmaunternehmen
Die Befragten sehen Pharmaunternehmen mehrheitlich eher als Gewinnmaximierer denn als Innovatoren. Auf die Frage „Was sollten Pharmaunternehmen vorrangig tun?“ antworteten 59 Prozent der Befragten, dass die Hersteller innovative pharmazeutische Produkte erforschen sollten, um den Patientinnen und Patienten die neuesten Heilungschancen zu bieten. 32 Prozent waren der Ansicht, dass vorrangig wirkstoffgleiche „Nachahmerprodukte“ preisgünstig entwickelt und vertrieben werden sollten.
Sorge um Engpässe bei Medikamenten
Mit 57 Prozent wünscht sich die Mehrheit der befragten Bürgerinnen und Bürger Medikamente, die in Europa hergestellt werden. Eine wichtige Rolle für diesen Wunsch spielt offenbar der Anstieg von Lieferengpässen bei Medikamenten auf dem globalen Markt.
63 Prozent machen sich deswegen Sorgen. 21 Prozent von ihnen haben bereits vorgesorgt und Medikamente auf Vorrat gekauft oder sich frühzeitig ein Folgerezept ausstellen lassen.
Die Ergebnisse zeigen auch, dass sich gesetzlich Versicherte mehr Sorgen machen als privat Versicherte (65 vs. 44 %).
Machen Sie sich Sorgen, dass aufgrund von Arzneimittelknappheit ein von Ihnen benötigtes Medikament nicht in der Apotheke verfügbar ist?
Quelle: PwC Deutschland