Migräne: Düfte können Attacken lindern
Gerüche, Düfte, Aromen: Was die Nase wahrnimmt, beeinflusst die Empfindungen, die Stimmung und auch die Schmerzwahrnehmung. Das kann so weit gehen, dass einige Gerüche eine Migräneattacke triggern.
Diese Überempfindlichkeit für oder Abneigung gegenüber bestimmten Gerüchen oder Düften wird auch als Osmophobie bezeichnet und vereinzelt als Migränesymptom aufgeführt.
Eine Riech-Schmerz-Verbindung
Noch sind nicht alle Details zur Bedeutung von Gerüchen beziehungsweise Osmophobie bei Migräne erforscht, aber es gibt bereits etliche Erkenntnisse, die Impulse für neue Therapiekonzepte wie einem Riechtraining bieten.
So ist heute zum Beispiel bekannt, dass Schmerzen bei einer Migräneattacke und Gerüche die Aktivität in der gleichen Hinterhirnstruktur (limbisches System, rostraler Pons) erhöhen. Auch liegen in der Regio olfactoria, also der Riechschleimhaut, Rezeptoren des Schmerz- und des Riechsystems in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander.
Darüber hinaus konnte nachgewiesen werden, dass eine Reizung des Trigeminusnervs Aktivitäten der olfaktorischen Hirnareale auslöst: Wird das eine System nach oben reguliert, wird das andere nach unten reguliert. Praktisch bedeutet das bei Migräne: Wenn das Geruchsvermögen, die Riechschwelle, schlechter wird, wird die Empfindlichkeit des trigeminalen Systems – auch für Schmerzen – höher.
Entsprechend wichtig ist auch die Beobachtung, dass Personen mit Migräne – unabhängig davon, ob sie unter Osmophobie leiden oder nicht – eine höhere Riechschwelle haben als Menschen ohne Migräne. Sie haben ein signifikant schlechteres Riechvermögen als gesunde Personen.
Zudem ist bei Migränepatienten und -patientinnen mit Osmophobie im Vergleich zu jenen ohne Osmophobie das Volumen des Bulbus olfactorius signifikant reduziert. Dieser Teil im Gehirn ist für die Verschaltung und Weiterleitung olfaktorischer Informationen wichtig. Daher hilft es nicht, wenn Migränegeplagte mit Osmophobie die auslösenden Gerüche meiden. Denn so wird ihr Geruchssinn nicht trainiert, was wiederum ihre Riechschwelle erhöht.
Duftstoffe aktivieren Trigeminusnerv direkt
Aber würde das nicht bedeuten, dass Personen mit Migräne auch die unangenehmen beziehungsweise Attacken-auslösenden Düfte weniger wahrnehmen? „Ja, aber die meisten Duftstoffe aktivieren auch den Trigeminusnerv direkt“, erklären Experten in der Ärzte Zeitung. Das kann wiederum zu einer Migräneattacke führen kann. Die Duftstoffe werden zwar schlechter als Geruch identifiziert, aber eben doch – zumindest auf neuronaler Ebene – wahrgenommen.
Zudem nehmen osmophobische Personen durch das verringerte Riechvermögen auch die angenehmen Gerüche weniger wahr. Diese können aber dem Schmerzempfinden gegensteuern, denn angenehme Gerüche lösen unter anderem eine physiologische und psychologische Entspannung aus.
Riechtraining gegen Migräne
Untersuchungen am Uniklinikum Dresden haben gezeigt, dass Betroffene mit angenehmen Gerüchen ihr Riechvermögen trainieren können. So soll durch die Resensibilisierung des olfaktorischen Systems das Schmerzempfinden desensibilisiert werden.
Das Prinzip ist einfach: Morgens und abends riechen die Patienten an Düften, die sie als positiv empfinden. Etwa 20 Sekunden aktives Riechen, also bewusstes Schnüffeln an einem Riechstift aus einem Sniffin’Sticks genannten Testset reichen aus. In verschiedenen Studien waren vor allem Orange, Rose und Lavendel bevorzugte Düfte. Migränepatientinnen und -patienten mit Osmophobie könne daher der Tipp gegeben werden, dass sie regelmäßig an für sie angenehmen Düften riechen sollen. Das gehe auch mit Alltagsdüften oder handelsüblichen Aromaölen, heißt es in der Ärzte Zeitung
Auch Kinder sollten das Riechen trainieren
In einer Studie konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Dresden nachweisen, dass ein strukturiertes Riechtraining auch bei Kindern und Jugendlichen mit Kopfschmerzen zu einer Desensibilisierung für mechanische Schmerzreize führt. Es zeichnete sich auch der Trend ab, dass die Kinder weniger Akutmedikamente gegen die Kopfschmerzen benötigten.
Quelle: Ärzte Zeitung
Kommentar von Hanna Christiane Günther
Seit Jahrzehnten lasse ich an Düften riechen vor allem was ich tue und später erfahre ich das ich mit den 100% naturreinen Ätherischen Ölen den Menschen geholfen habe. Daraus haben sich Muster gezeigt, die gerochen werden zu bestimmten Attacken. Seit 2000 nennt sich die gezielte Methode Ganzheitliche Osmopraktik mit Osmogramm. Aus letzterem kann man die jeweiligen Muster des Menschen erkennen, wodurch der Auslöser entsteht.