Migräne: Kopfschmerz ist oft nur halbes Leid

(kib) Begleitsymptome verursachen vielen Migränepatienten noch Beschwerden, wenn der akute Kopfschmerz längst abgeklungen ist. Oftmals ist das den Betroffenen selbst nicht bewusst.

19.08.2016

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© Foto: Laurin Rinder / fotolia.com
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Zu diesem Ergebnis kommen Neurologen aus Großbritannien, die elektronische Kopfschmerztagebücher von 120 Migränepatienten auswerteten, berichtet die Ärzte Zeitung.

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An der Erhebung teilnehmen durften nur Patienten, die angaben, während mindestens zwei von drei Migräneattacken unter Begleitsymptomen zu leiden. Insgesamt konnten die Aufzeichnungen von 873 Migräneanfällen ausgewertet werden, wovon 773 Migräneattacken mit Begleitsymptomen in der Erholungsphase verbunden waren.

Am häufigsten berichteten die Teilnehmer, sich nach Abklingen der Kopfschmerzen müde und erschöpft zu fühlen (88 Prozent), gefolgt von Konzentrationsschwierigkeiten (56 Prozent) und Nackensteife (42 Prozent). Typische Prodromalsymptome wie Übelkeit (15 Prozent) sowie Licht- (36 Prozent) und Lärmempfindlichkeit (32 Prozent) traten in der Erholungsphase hingegen seltener auf. 

Länger als sechs Stunden hielten die Beschwerden in weniger als der Hälfte der Fälle an. In sieben Prozent waren sie jedoch selbst nach 24 Stunden noch nicht völlig verschwunden. Bei 80 Prozent der Patienten, die allgemein Begleitsymptome angeben, traten sie unter anderem in der Rückbildungsphase auf. Somit werde die Prävalenz postdromaler Beschwerden weit unterschätzt, betonen die Neurologen.

Von einer exakteren Charakterisierung der Begleitsymptome erhoffen sich die Neurologen, neue Einblicke in die pathophysiologischen Prozesse der Migräne zu gewinnen und somit neue Therapieansätze zu generieren.

 

Quelle: Ärzte Zeitung

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