Millionen Antikörpertests für Deutschland

(kib) Ein neuer Antikörpertest könnte klären, wie viele Bundesbürger sich tatsächlich mit SARS-CoV-2 infiziert haben. Hersteller ist die Firma Roche. Diese nennt eine Sensitivität von 100 Prozent und einer Spezifität von 99,81 Prozent für den Test.

05.05.2020

Weibliche Person arbeitet im Labor
© Foto: xubingruo / Getty Images / iStock
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Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Unternehmen berichtete, wurden für Mai bereits drei Millionen Tests für das deutsche Gesundheitswesen geordert. Es gebe zudem eine Vereinbarung über weitere fünf Millionen Tests pro Monat für die kommenden Monate.

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Bezüglich der zweifelsohne beeindruckenden Sensitivität und Spezifität muss man sich derzeit allerdings auf Herstellerangaben verlassen, validierte Daten wurden bisher nicht publiziert. Ob der Antikörpertest mit dem Namen „Elecsys® Anti-SARS-CoV-2“ also tatsächlich der laut Spahn „so weit uns bekannt beste Test bei Sensitivität und Spezifität ist“, muss noch belegt werden.

Ein weiteres Problem ist, dass die Prävalenz von SARS-CoV-2 in Deutschland (noch) gering ist; derzeit sind rund 163 000 Infektionen gemeldet – 0,2 Prozent der Deutschen waren oder sind also infiziert.

Da die Spezifität des neuen Antikörpertests bei 99,81 Prozent liegt, würden bei einer Testung der gesamten deutschen Bevölkerung auch etwa 0,2 Prozent falsch-positive Ergebnisse herauskommen: betroffen wären dann etwa 165 000 Menschen, also in etwa so viele wie derzeit positiv getestet wurden. Bei der derzeitigen Prävalenz gibt ein positives Testergebnis daher nur mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit an, ob tatsächlich Antikörper vorliegen.

Kein Test für zu Hause

Roche betonte, bei dem Test handle es sich nicht um einen Point-of-Care-Test, der ähnlich wie ein Schwangerschaftstest zu Hause durchgeführt werden könne. Um die genannte Sensitivität und Spezifität zu erreichen, muss der Test in einem Labor, also in Kliniken oder beim Hausarzt, durchgeführt werden.

Wer die Tests künftig zahle, sei noch unklar, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Mit den gesetzlichen Krankenkassen berate man sich derzeit noch.

Quelle: Ärzte Zeitung

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