Mineral-, Quell- und Tafelwasser: niedrig mineralisiert ein Gesundheitsrisiko?
Mineralwasser, das nicht mehr als 50 Milligramm Mineralstoffe pro Liter aufweist (berechnet als fester Rückstand), kann gemäß der Mineral- und Tafelwasserverordnung die Angabe „Mit sehr geringem Gehalt an Mineralien“ tragen. Es wird von der Bevölkerung schon seit langem als Getränk verwendet. Bei der Risikobewertung bestehen jedoch Wissenslücken, da hierzu derzeit nur wenige wissenschaftliche Studien vorliegen.
In seiner Stellungnahme kommt das Bundesinstitut nun zu dem Schluss, dass nach derzeitigem Kenntnisstand davon auszugehen, dass sehr niedrig mineralisiertes Mineral-, Quell- und Tafelwasser langfristig keine unerwünschten gesundheitlichen Folgen hat – eine ausgewogene Ernährung und übliche Trinkmengen vorausgesetzt.
Denn der Mensch nehme Mineralstoffe über die gesamte täglich verzehrte Nahrung auf, wobei Wasser beziehungsweise Mineralwasser nur eine von mehreren täglichen Mineralstoffzufuhrquellen sei.
Einzelne Verbrauchergruppen, etwa Personen, die sich sehr unausgewogen ernähren, Personen, die bewusst auf bestimmte Lebensmittel verzichten (z. B. Veganer, Personen mit Laktoseintoleranz) oder Personen, die über einen längeren Zeitraum fasten, ebenso wie schwangere und stillende Frauen, sollten jedoch besonders auf ihre tägliche Gesamtzufuhr an bestimmten essenziellen Mineralstoffen achten, wenn sie sehr niedrig mineralisiertes Mineralwasser als wesentliche Flüssigkeitsquelle längerdauernd verwenden.
Bei längeren, sportlichen oder körperlich anstrengenden Aktivitäten (länger als 1,5 Stunden) ist die Verwendung von sehr niedrig mineralisiertem Mineralwasser als alleiniges oder hauptsächliches Getränk zum Flüssigkeitsersatz und zur Aufrechterhaltung der sportlichen beziehungsweise körperlichen Leistungsfähigkeit nicht zu empfehlen.
Quelle: BfR