Mit der Restore-Diät vorbeugen

(kib) Diätkonzepte gibt es wie Sand am Meer. Nun haben Forschende ein neues entwickelt: die Restore-Diät. Sie basiert auf einer ursprünglichen, pflanzenbasierten, aber nicht vegetarischen Ernährungsweise und meidet stark verarbeitete Lebensmittel.

05.02.2025

Messer schneidet Süßkartoffel in Stücke
© Foto: kokopopsdave / Getty Images / iStock
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Die Restore-Diät wurde von einem internationalen Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Hohenheim in Stuttgart entwickelt. Einer Pressemitteilung zufolge sollen sich mit ihr Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes verringern lassen.

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Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten in einer randomisierten, kontrollierten Studie 30 gesunde kanadische Erwachsene im Alter zwischen 18 und 45 Jahren. Diese ernährten sich drei Wochen lang ausschließlich nach der Restore-Diät.

Darunter zu verstehen ist eine Zusammensetzung der täglichen Kost nach dem Vorbild der ländlichen Bevölkerung in Papua-Neuguinea. Hierzu gehören zum Beispiel Bohnen, Süßkartoffeln, Gurken und Kohl. 

Außerdem enthält sie Lebensmittel wie Topinambur, Erbsen und Zwiebeln, die viele Ballaststoffe liefern, die Bakterien im Dickdarm verwerten können. Auf Weizen und Milchprodukte sowie stark verarbeitete Lebensmittel verzichtet die Kostform.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es sich bei der Restore-Diät um eine ursprüngliche, nicht industrialisierte Kost handelt, die sich durch einfache Zutaten, einen niedrigen glykämischen Index und geringe Energiedichte auszeichnet.

Verringerte Krankheitsrisiken

„Die Diät brachte den Teilnehmenden signifikante gesundheitliche Vorteile“, so Professor Stephan C. Bischoff, Leiter des Lehrstuhls für Ernährungsmedizin an der Universität Hohenheim. „Vor allem Risikofaktoren, die mit Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Problemen in Verbindung gebracht werden, verbesserten sich deutlich.“

So nahmen die Teilnehmenden im Durchschnitt leicht ab – ihr Körpergewicht und der Body Mass Index sanken jeweils um 1,4 Prozent. Gleichzeitig reduzierte sich der Gesamtcholesterinspiegel um 14 Prozent, das besonders problematische LDL-Cholesterin um fast 17 Prozent und der Nüchternblutzucker – gemessen nach zwölf Stunden ohne Nahrungsaufnahme – um sechs Prozent. Entzündungswerte (CRP), Insulinsensitivität und Insulinresistenz, die Anzeichen für einen beginnenden Diabetes sein können, verbesserten sich ebenfalls.

Darmmikrobiom im Fokus

Darüber hinaus hatte die Restore-Diät deutliche Auswirkungen auf das Darmmikrobiom, heißt es in der Mitteilung. Zwar reduzierte sich die Vielfalt der Darmbakterien leicht, gesundheitsfördernde Mikroben wie Bifidobakterien nahmen jedoch zu.

Gleichzeitig sank der pH-Wert im Darm, wodurch das Wachstum entzündungsfördernder Bakterien gehemmt wurde. Außerdem nahm die Menge schleimabbauender Bakterien ab, was den Aufbau und den Erhalt der Darmschleimhaut förderte. Auch die Bildung von Enzymen, die auf die Verarbeitung von Kohlenhydraten aus Pflanzen spezialisiert sind, erhöhte sich – ein deutlicher Hinweis auf die Anpassung an die faserreiche Kost.

„Die Diät führte zudem zu einer verstärkten Produktion von gesundheitsfördernden kurzkettigen Fettsäuren (SCFA) und von antientzündlichen sowie antioxidativen Substanzen im Blutplasma“, so Dr. Benjamin Seethaler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ernährungsmedizin. „Ein Beispiel dafür ist die Indol-3-Propionsäure, die mit einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes und Arteriosklerose verbunden ist.“

Beitrag zur Prävention

Aus Sicht der Forschenden zeigen die Studienergebnisse klar, dass eine gezielte Umstellung der Ernährung auf eine ursprüngliche, pflanzenbasierte Ernährungsweise nicht nur die Zusammensetzung des Darmmikrobioms verbessern, sondern auch einen erheblichen Beitrag zur Prävention chronischer Krankheiten leisten kann.

Quelle: Universität Hohenheim

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