Mit Yoga gegen Fatigue und Depression
Fatigue ist eine der häufigsten Nebenwirkungen von Krebs. Das intensive und chronische Müdigkeitsgefühl ist nicht mit vorherigem Stress verbunden und kann durch Ruhe nicht vollständig beseitigt werden. Auf körperlicher Ebene sind die Betroffenen kraftlos, auf emotionaler Ebene stehen Demotivation und depressive Verstimmung sowie auf kognitiver Ebene Konzentrationsschwierigkeiten im Vordergrund. Dies reduziert die Lebensqualität erheblich und hindert Patienten daran, ein normales Leben zu führen.
Da die Ätiologie der Fatigue mehrere Ebenen umfasst, werden häufig multimodale Ansätze zur Reduktion empfohlen. Eine Yoga-Therapie ist einer davon. Sie verbindet sowohl psychologische als auch körperliche Aspekte. So konnte zum Beispiel außer einer Erhöhung der Muskelkraft auch eine Reduktion proinflammatorischer Zytokine nachgewiesen werden.
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Ein Team um Teresa Zetzl vom Universitätsklinikum Würzburg wollte dem jetzt näher auf den Grund gehen und hat die Auswirkungen einer achtwöchigen Yoga-Therapie auf Fatigue bei Patienten mit verschiedenen Krebsarten untersucht.
Hierfür teilten sie insgesamt 173 Krebspatienten mit leichter bis schwerer Fatigue randomisiert der Yoga-Gruppe oder der Wartelisten-Kontrollgruppe zu. Die Yoga-Therapie bestand aus acht wöchentlichen Sitzungen à 60 Minuten. Der primäre Endpunkt waren selbstberichtete Fatigue-Symptome. Sekundäre Endpunkte waren Symptome einer Depression und die Lebensqualität. Die Daten wurden mit Fragebögen vor und nach der Yoga-Therapie erhoben.
Das Team stellte im Vergleich zu den Kontrollen bei den Patienten, die an sieben oder acht Sitzungen teilgenommen hatten, eine stärkere Reduktion der allgemeinen Fatigue, der körperlichen Müdigkeit und Depression sowie einen stärkeren Anstieg der Lebensqualität fest. Explorationsergebnisse ergaben zudem, dass Frauen mit Brustkrebs nach der Yoga-Therapie eine stärkere Verringerung der Müdigkeit als Frauen mit anderen Krebsarten feststellten.
Quelle: Ärzte Zeitung