Mittel zum Haareglätten sind nicht ohne Risiko

(kib) Wer lieber glattes Haar möchte, erhöht bei häufiger Verwendung von chemischen Stoffen zum Glätten einer US-Studie zufolge sein Risiko, an Krebs des Gebärmutterkörpers zu erkranken.

10.11.2022

Frau glättet ihre Haare
© Foto: Josef M. / panthermedia.net (Symbolbild mit Fotomodell)
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Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom National Institute of Environmental Health Sciences in Triangle Park konnten eine Assoziation zwischen dem Haareglätten und Krebs des Gebärmutterkörpers (Endometriumkarzinom) nachweisen.

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An der prospektiven Kohortenstudie nahmen insgesamt 33.497 Frauen im Alter zwischen 35 und 74 Jahren aus der Sister-Studie teil. Die Frauen machten mittels eines Fragebogens Angaben über den Gebrauch von Haarprodukten, einschließlich Mitteln zum Haareglätten, in den vergangenen zwölf Monaten. Die Frauen wurden über beinahe elf Jahre nachverfolgt.

Bei häufigem Haareglätten Risiko mehr als verdoppelt

Die wesentlichen Ergebnisse: Während des Studienzeitraums wurden 378 Endometriumkarzinome diagnostiziert. In der Gruppe derjenigen Frauen, die irgendwann in den vergangenen zwölf Monaten Mittel zum Haareglätten verwendet hatten, war die Inzidenz der Endometriumkarzinome um den Faktor 1,8 höher als in der Gruppe der Frauen, die nach eigenen Angaben keine solche Produkte verwendet hatten.

Frauen, die über einen häufigen, das heißt einen mehr als viermaligen Gebrauch von Produkten zum Haareglätten im vergangenen Jahr berichteten, hatten sogar ein mehr als doppelt so hohes Risiko für ein Endometriumkarzinom wie Frauen, die solche Produkte gar nicht verwendeten.

„Nach unseren Berechnungen würden somit 1,64 Prozent der Frauen, die keine Mittel zum Haareglätten verwendeten, bis zum Alter von 70 Jahren ein Endometriumkarzinom entwickeln, von den Frauen, die solche Produkte häufig verwenden hingegen 4,05 Prozent“, werden die Autoren in einer Mitteilung zitiert.

Aus Sicht der Forschenden bestätigen die Ergebnisse dieser Studie die Resultate aus früheren Studien, dass Mittel zum Haareglätten das Risiko für hormonabhängige Tumoren erhöhen können.

Konkreter Auslöser unbekannt

Die US-Forscher haben in ihrer aktuellen Studie zwar keine Informationen über Marken und Inhaltsstoffe der von den Frauen verwendeten Haarprodukten gesammelt. Sie weisen jedoch darauf hin, dass mehrere chemische Stoffe, die in Mitteln zum Haareglätten gefunden wurden, etwa Parabene, Bisphenol A, Metalle und Formaldehyd in Frage kämen. Diese könnten alle zu dem erhöhten Risiko für Endometriumkarzinome beigetragen haben. Weitere Studien seien notwendig, die Ergebnisse zu bestätigen. Auch müssten die konkreten Inhaltsstoffe identifiziert werden.

Quelle: Ärzte Zeitung

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