Mobiler SARS-CoV-2-Test in 40 Minuten

(kib) Fraunhofer-Forschende entwickeln aktuell ein neues SARS-CoV-2-Testverfahren, das die bisherige minimale Nachweiszeit von vier Stunden auf nur 40 Minuten reduzieren könnte – und durch den Wegfall komplexer, kostspieliger Analysegeräte eine mobile Vor-Ort-Testung ermöglichen soll.

26.10.2020

Corona-Testmobil, entwickelt vom Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME und dem Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT
© Foto: Fraunhofer / Crispin-Iven Mokry
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Im Unterschied zu anderen Schnellnachweisen, wie den kürzlich eingeführten Antigentests, gelingt dies mit der Loop-Mediated-Isothermal-Amplification-Methode (LAMP). Das Grundprinzip dieser Methode beruht auf dem Nachweis von Teilen der viralen genetischen Information. Das heißt, anders als bei den aktuellen Standardtest basiert die Nachweisreaktion nicht auf einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR), sondern auf der isothermalen Vermehrung der gewünschten Zielsequenzen des Virus.

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Anstelle eines Abstrichs, der von vielen Probanden und Patienten als unangenehm empfunden wird, könnte der neue Test auch über eine Mundspülung erfolgen. Darüber hinaus lässt sich das Verfahren anpassen – so könnte perspektivisch auch der Nachweis anderer Erreger möglich sein, berichten die Forscher in einer Mitteilung.

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Um eine künftige Vor-Ort-Prüfung, beispielsweise für den Einlass zu Veranstaltungen oder für Reihenuntersuchungen an Schulen oder Betrieben zu ermöglichen, wurden alle für den LAMP-Test benötigten Geräte und Materialien in den Prototypen eines mobilen Labors in der Größe eines Transporters integriert.

Dieser Prototyp wurde gemeinsam von Wissenschaftlern des Fraunhofer IME aus Münster, Aachen und Frankfurt sowie dem Fraunhofer IBMT aus Sulzbach konzipiert und innerhalb von zwei Wochen in die Praxis umgesetzt.

Mit dem Prototypen des Corona-Testmobils würde nach einer künftigen Zertifizierung als nächster Schritt ein weiterer Baustein zur Kontrolle des COVID-19-Infektionsgeschehens für die Aufrechterhaltung privater, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Aktivitäten in der Pandemie zur Verfügung stehen, hießt es von Seiten der Forscher.

Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft

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