MRSA: Bei Großstadt-Ratten weit verbreitet

(kib) Ratten und die Pest – das war über Jahrhunderte ein Bedrohungsszenario in Europa. Doch Wiener Forscher sind besorgt: Die Nagetiere könnten ein neues gesundheitliches Risiko für den Menschen in sich tragen.

17.09.2019

Ratte
© Foto: Matthias Krüttgen / stock.adobe.com
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Im Rahmen einer Studie stellten Wissenschaftler von der Veterinärmedizinischen Universität Wien in der Innenstadt der österreichischen Hauptstadt bei rund jeder siebten Ratte (14,5 %) multiresistente Enterobakterien fest. Zudem trugen mehr als die Hälfte der Ratten in Wien (59,7 %) multiresistente Staphylokokken in sich.

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Die in Wien erhobene Häufigkeit sei damit vergleichbar zu der in früheren Studien schon in anderen Großstädten festgestellten Häufigkeit, berichten die Forscher. So habe die Prävalenz beispielsweise in Berlin 13,6 Prozent und in Hongkong 13,9 Prozent betragen.

„Obwohl die genaue Wechselwirkung zwischen mit multiresistenten Keimen belasteten Ratten und dem Risiko für die menschliche Gesundheit derzeit noch nicht geklärt ist, ist die von uns beobachtete Häufigkeit multiresistenter Keime besorgniserregend“, heißt es in einer Mitteilung. So sei eine der untersuchten Ratten in einem Grünbereich gefangen worden, der im Sommer von Obdachlosen als Schlafstelle genutzt werde.

Die Bekämpfung von Ratten, aber auch anderer Nagetiere wie Mäuse, ist und bleibe in Städten deshalb eine wichtige Priorität für die öffentliche Gesundheit, so die Wissenschaftler. Dabei seien in Bezug auf die Verbreitung und Entwicklung multiresistenter Keime Wanderratten (Rattus norvegicus) besonders relevant.

Quelle: Ärzte Zeitung

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