Myrcludex B: Vorfahrt für den neuen Virusblocker

(kib) Myrcludex B erhält von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) das „PRIME“-Siegel – und wird damit zu einem Medikament, dessen Entwicklung von der EMA vorrangig unterstützt wird.

15.06.2017

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© Foto: bluebay2014 / stock.adobe.com
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Der Virusblocker gegen das Hepatitis B- und D-Virus ist von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung am Universitätsklinikum Heidelberg entwickelt worden. Bei Myrcludex B handelt es sich um einen Wirkstoff, der den Eintritt von Hepatitis B- und D-Viren in die Leberzelle spezifisch blockiert.

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In zwei klinischen Studien haben die Wissenschaftler bereits gezeigt, dass der Wirkstoff vom Menschen sehr gut vertragen wird und effizient die Vermehrung beider Viren, Hepatitis B und D, hemmt.

„Das Gütesiegel der EMA und der damit verbundene Dialog bei weiteren Entwicklungsschritten wird den Prozess bis zur Zulassung erleichtern“, freut sich Prof. Stephan Urban, der den Wirkstoff entdeckt und dessen Mechanismus aufgedeckt hat.

PRIME steht für „Priority Medicines“ und ist ein Programm, in dem die EMA die Entwicklung von besonders benötigten Medikamenten verstärkt fördert. Myrcludex B ist für die EMA ein solcher förderungswürdiger Wirkstoff.

Der Bedarf an einem Medikament zur Behandlung chronischer Hepatitis D (Delta) ist groß: Von den 350 Millionen Menschen, die chronisch mit dem Hepatitis B-Virus infiziert sind, tragen ca. 25 Millionen Menschen zusätzlich das Hepatitis D-Virus. Diese Koinfektion stellt die schwerste Form der viralen Hepatitis dar und ist derzeit nicht spezifisch therapierbar.

Quelle: IDW

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