Nahrungsergänzung für Kinder unter die Lupe genommen

(kib) Jedes zehnte Kind bekommt täglich Nahrungsergänzungsmittel oder mit Vitaminen und Mineralstoffen angereicherte Lebensmittel, einige sogar Beides. Die Produkte vermitteln den Eindruck, dass sie die Abwehrkräfte stärken oder die Konzentrationsfähigkeit erhöhen. Was ist dran an den Versprechungen? Die Verbraucherzentralen haben 26 Nahrungsergänzungen auf Zusammensetzung und Werbeaussagen geprüft.

15.05.2018

Nahrungsergänzungsmittel unter der Lupe
© Foto: fotoknips / stock.adobe.com
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Bei 85 Prozent der Produkte lag mindestens eines der Vitamine oder Mineralstoffe über dem Referenzwert von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für 4- bis 7-Jährige. Mehr als die Hälfte der Produkte überschritt sogar die vom Bundesinstitut für Risikobewertung vorgeschlagenen Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln, oder sie lagen an der Grenze.

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Daher fordern die Verbraucherzentralen, dass der Gesetzgeber verbindliche Höchstmengen für Nährstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln festlegen und dabei die spezifischen Bedürfnisse von Kindern berücksichtigen sollte. Vor allem Produkte in Form von Bonbons oder Bärchen bergen die Gefahr, dass Kinder sie mit Süßigkeiten verwechseln und in größeren Mengen verzehren.

Außerdem schlagen die Nahrungsergänzungsmittel des Marktchecks mit bis zu 500 Euro pro Kind im Jahr zu Buche – ohne erwiesenen Nutzen. Die gesundheitsbezogenen Angaben auf den Verpackungen waren zwar überwiegend zulässig; dennoch vermitteln sie oft ein falsches Bild. Immerhin 39 Aussagen wurden durch Weglassen oder Hinzufügen von Worten verändert.

Wie es in der Mitteilung heißt, benötigen Kinder in der Regel keine Nahrungsergänzungen. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung an der frischen Luft sind und bleiben die Voraussetzung für eine gute Entwicklung der Kinder, empfehlen die Experten.

Detaillierte Ergebnisse des Marktchecks im Untersuchungsbericht.

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