Nahrungsergänzung schützt nicht vor Depressionen
An der Studie nahmen über 1000 übergewichtige oder adipöse Personen aus vier europäischen Ländern teil. Sie hatten ein erhöhtes Risiko, an einer Depression zu erkranken und berichteten zu Studienbeginn über eine mindestens leichte depressive Symptomatik, aber keine Depression.
Die Studienteilnehmer wurden zufällig in Gruppen eingeteilt und nahmen entweder täglich ein Nahrungsergänzungsmittel ein, das aus Omega-3-Fettsäuren, Calcium, Folsäure, Selen, Vitamin D und Zink bestand, oder ein Placebo-Präparat.
Zudem erhielt die Hälfte aller Studienteilnehmer eine professionelle psychologische Beratung in Einzel- und Gruppensitzungen zu gesunder Ernährung und Lebensweise, mit dem Ziel, ein gesünderes Ernährungsmuster zu etablieren.
Es zeigte sich, dass die tägliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln über die Dauer von einem Jahr dem Auftreten einer depressiven Episode in der untersuchten Stichprobe nicht vorbeugen konnte. Nahrungsergänzungsmittel wirken also nicht präventiv in Bezug auf Depression.
Die Nahrungsergänzungsmittel-Präparate waren in der Studie nicht wirksamer als die Placebo-Präparate, in einigen Analysen sogar schlechter. Für eine professionelle psychologische Beratung zu gesunder Ernährung und Lebensweise konnte in der Stichprobe ebenfalls keine präventive Wirkung nachgewiesen werden.
An der Untersuchung waren Forscher der Leipziger Universitätsmedizin zusammen mit 14 anderen Forschungseinrichtungen aus Europa beteiligt.
Quelle: Universität Leipzig