Naltrexon/Bupropion und Opioide vertragen sich nicht
Die Europäische Arzneimittelbehörde informiert vor Abschluss des laufenden Risikobewertungsverfahrens zu Mysimba über das Risiko schwerer Nebenwirkungen bei der gleichzeitigen Anwendung mit Opioiden. Grund hierfür ist, dass sich der Vertreiber des Arzneimittels und die EMA bisher nicht auf geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung einigen konnten, das Medikament über Einzelimporte jedoch zu den Patientinnen und Patienten gelangen kann.
Nicht mit andere Opioiden einnehmen
Das Arzneimittel wird zusammen mit einer Diät und körperlicher Betätigung zur Gewichtsregulierung bei Erwachsenen eingesetzt. Bupropion wirkt appetitzügelnd, Naltrexon bremst das Verlangen nach Essen. Allerdings blockiert der Opioid-Antagonisten Naltrexon die Wirkung von Opioiden. Daher können opioidhaltige Schmerzmittel einschließlich Morphin und Codein, andere bei Operationen verwendete Opioide sowie bestimmte Arzneimittel gegen Husten, Erkältungen oder Durchfall möglicherweise nicht ausreichend wirken.
Darüber hinaus liegt ein Risiko für seltene, aber schwerwiegende und potenziell lebensbedrohliche Reaktionen wie Krampfanfälle und Serotoninsyndrom bei Personen vor, die Mysimba zusammen mit Opioiden einnehmen.
Aus diesen Gründen darf die Kombination Naltrexon/Bupropion nicht bei Personen angewendet werden, die eine Behandlung mit Opioiden erhalten, opioidabhängig sind oder Opioidersatzmittel wie Methadon erhalten. Wenn ein Patient/eine Patientin während der Einnahme Opioide benötigt (z. B. wegen einer geplanten Operation), sollte er/sie die Einnahme von Mysimba mindestens drei Tage lang unterbrechen, bevor die Behandlung mit opioidhaltigen Arzneimitteln beginnt.
Quelle: Arznmittelkommission der Deutschen Apotheker