Nasenduschen in der Mikrowelle entkeimen
Forscher empfehlen, die meist aus Kunststoff hergestellten Nasenduschen für 90 Sekunden in die Mikrowelle zu legen. Mit einer längeren Einwirkdauer der elektromagnetischen Wellen ließ sich zwar die Kontaminationsrate weiter senken, doch der Kunststoff hielt der Wärmeentwicklung nicht stand und verformte sich. Nicht damit beantwortet ist allerdings, ob auch die Nasenspüllösung, speziell die Flasche, in der sie aufbewahrt wird, regelmäßig dekontaminiert werden sollte und wenn ja, wie.
Erste Anhaltspunkte steuern nun Mediziner aus Brasilien bei. Sie besorgten kommerziell erhältliche Spüllösungen in jeweils sechs 500-Milliliter-Flaschen und bildeten drei Gruppen. In Gruppe A wurden die Flaschen täglich geöffnet, die Spüllösung jedoch nicht für das Nasenspülen genutzt. In Gruppe B wurden die Flaschen ebenfalls täglich geöffnet, und ein Patient mit chronischer Rhinosinusitis entnahm zweimal täglich 40 Milliliter, um sich damit die Nase zu spülen (20 ml/Nasenloch). Der Proband nutzte zudem zeitversetzt ein Budesonid-Nasenspray. Das Prozedere in Gruppe C entsprach dem in Gruppe B, die Flaschen und die Nasendusche wurden jedoch am Ende des Tages für 120 Sekunden in der Mikrowelle dekontaminiert. Aus den Flaschen, die alle bei 5° Celsius im Kühlschrank aufbewahrt wurden, wurden über 14 Tage lang einmal täglich Proben entnommen und mikrobiologisch untersucht.
In Gruppe A und C war kein Bakterienwachstum nachweisbar, in den Proben der Gruppe B ließ sich nach Tag 6 das gramnegative Bakterium Proteus mirabilis anzüchten. Die Labormediziner aus Brasilien sehen es daher als ratsam an, alle Spüllösungsflaschen täglich zu dekontaminieren, insbesondere ab dem sechsten Tage nach Anbruch. Für stichhaltige Empfehlungen brauche es aber weitere Untersuchungen.
Quelle: Ärzte Zeitung