Neue Impfempfehlung für zweiten COVID-19-Booster
Die Booster-Dosis (Comirnaty® oder Spikevax®) soll im „Regelabstand von 6 Monaten“ verabreicht werden. Als Impfziel betont die STIKO erneut, dass es nicht um die Vermeidung von Infektionen mit SARS-CoV-2 geht, sondern dass dadurch das Risiko schwerer Verläufe oder Tod reduziert werden soll.
Wer bekommt den Booster?
Dem Beschlussentwurf zufolge sollen eine zweite Booster-Dosis mit einer mRNA-Vakzine gegen COVID-19 erhalten:
- Personen ab 60 Jahren (bisher ab 70),
- Personen mit Immundefizienz ab dem Alter von 5 Jahren,
- Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen und Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Verläufe, die in der Eingliederungshilfe untergebracht sind,
- medizinisches und Pflegepersonal, insbesondere bei direktem Patientenkontakt,
- Personen ab 5 Jahren mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung.
Risikogruppen
Als Grunderkrankung verweist die STIKO auf die Indikationsempfehlung bei der Influenza-Impfung. Dazu zählen unter anderem:
- chronische Atemwegserkrankungen (v.a. Asthma oder COPD)
- chronische kardiovaskuläre, Leber- oder Nieren-Erkrankungen
- Diabetes mellitus und andere Stoffwechselstörungen
- chronische neurologische Erkrankungen
- Personen mit Immundefizienz
- HIV-Infektion
Die STIKO beruft sich unter anderem auf Beobachtungsstudien aus Kanada und Israel, darunter vier Fall-Kontroll-Studien und drei retrospektive Kohortenstudien, die im Zeitraum von Anfang 2022 bis April durchgeführt wurden. Über die eher kurzen Beobachtungszeiträume zeigte sich in den Untersuchungen ein Vorteil für Personen ab 60 Jahren beim Endpunkt „schwere COVID-19“, Hospitalisierung oder Tod.
Die EU-Arzneibehörde EMA und die europäische Behörde für Seuchenkontrolle ECDC hatten im Juli die Gabe einer zweiten Boosterdosis der COVID-19-Schutzimpfung für über 60-Jährigen empfohlen.
Quelle: Ärzte Zeitung