Neues Mittel gegen Antibiotikaresistenzen
Tuberkulose ist eine Krankheit, die durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis übertragen wird und häufig die Atemwege befällt. Normalerweise wird TB mit Antibiotika behandelt. Springt ein Patient nicht auf die Standardtherapie an, müssen stärkere Mittel eingesetzt werden. Zudem können Bakterien auch gegen diese Resistenzen bilden. Ist ein Bakterienstamm gegen mehre Antibiotika resistent, spricht man von einer multiresistenten Tuberkulose.
Um diesem Problem zu entgehen, verfolgten hallesche Forscher einen alternativen Ansatz: Anstelle eines neuen Wirkstoffs suchten sie nach einer Möglichkeit, die Wirksamkeit bestehender Medikamente zu verbessern.
Die Tuberkulose-Bakterien wehren sich gegen die Antibiotika, indem sie die Substanzen aus ihrem Zellinneren abpumpen, bevor diese ihre Wirkung entfalten können. "Wenn man diesen Pumpmechanismus innerhalb der Bakterien blockiert oder zumindest behindert, lässt sich die Wirksamkeit gängiger Medikamente womöglich verbessern", so die Annahme der Forscher.
Sie entwickelten eine neue chemische Verbindung, kombinierten sie mit gängigen Tuberkulose-Antibiotika und überprüften deren Wirksamkeit. Die Verbindung erzielte speziell mit dem Antibiotikum Isoniazid sehr gute Ergebnisse und blockierte den Pumpmechanismus in den Bakterien.
Quelle: IDW