Neurodermitis: Tipps für den Schwimmbadbesuch
Kindern mit Neurodermitis (atopischer Dermatitis, AD) wird häufig vom Schwimmen abgeraten. Doch das muss nicht sein. Dermatologinnen am University Hospital im irischen Cork geben Tipps, was zu berücksichtigen ist.
Therapie vor Schwimmbadbesuch optimieren
Bevor es ins Schwimmbad geht, sollten antientzündliche Topika proaktiv angewendet werden. Treten jedoch schwere und infektiöse Schübe auf, sollte für einige Zeit besser kein Schwimmbad oder See besucht werden, raten die Expertinnen.
Um vor UV-Strahlung zu schützen, kann eine spezielle Sonnenschutzkleidung im Wasser getragen werden. Die nasse Badekleidung sollte nach dem Verlassen des Schwimmbeckens sofort ausgezogen und mit frischem, ungechlortem Wasser abgespült werden.
Während eines Schubes pausieren
Die Gefahr der Übertragung von Bakterien, insbesondere von Staphylokokken, ist während eines Schubes vorhanden. Daher ist es ratsam, erst schwimmen zu gehen, wenn Ekzeme nicht mehr nässen oder die Krustenbildung abgeklungen sind.
Chloriertes Wasser hat jedoch auch antiseptische Eigenschaften, sodass der Wasserkontakt während infektiöser Schübe auch positive Auswirkungen haben kann.
Hautpflege rund um das Baden wichtig
Unmittelbar vor dem Gang ins Schwimmbad, an den See oder ins Meer sollte Pflegelotion aufgetragen werden.
Dabei warnen die Dermatologinnen vor einer erhöhten Rutschgefahr durch frisch eingecremte Fußsohlen und Handflächen. Sollte der Badespaß im Freien stattfinden, muss an einen adäquaten Sonnenschutz gedacht werden: SPF50 +, bevorzugt mineralisch und ohne Duftstoffe. Wird Sonnencreme aufgetragen, kann sogar auf die Pflegelotion verzichtet werden.
Mit Leitungswasser abduschen
Unmittelbar nach dem Baden im Schwimmbad oder Meer gilt:
- mit Leitungswasser abduschen
- nicht zu lange und nicht zu heiß duschen
- Haut vorsichtig mit weichem Handtuch aus Baumwolle oder Mikrofaser abtupfen
- sofort nach dem Abtrocken antiinflammatorische topische Basispflegemittel auftragen
Tipp: Das genutzte Handtuch sollte nicht im Freien getrocknet worden sein. So wird vermieden, dass Pollen und andere potenzielle Allergene an ihm haften.
Quelle: Ärzte Zeitung