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(kib) Alkohol liefert viel Energie und ist als Zellgift an der Entstehung vieler Krankheiten beteiligt. Es gibt keine risikofreie Menge. Das ist der neue Standpunkt der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

21.08.2024

Antoßen mit Bierkrügen
© Foto: Mario Hoesel / stock.adobe.com
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Seit August 2024 ersetzt das DGE-Positionspapier Alkohol - Zufuhr in Deutschland, gesundheitliche sowie soziale Folgen und Ableitung von Handlungsempfehlungen den Referenzwert für die Alkoholzufuhr.

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Tolerierbare Alkoholmenge ist obsolet

Bisher definierte die DGE die tolerierbare Alkoholmenge mit maximal zehn Gramm pro Tag (z. B. 1 kl. Glas Bier, 1/8 Glas Wein) für gesunde Frauen und 20 Gramm pro Tag für gesunde Männer. Diese Referenzwerte für die Alkoholzufuhr gehören nun der Vergangenheit an. Aktuelle wissenschaftliche Daten zeigen, dass es keine risikofreie Menge für einen unbedenklichen Konsum gebe, so die DGE. 

Komplettverzicht empfohlen

Ab sofort empfiehlt die Fachgesellschaft daher, auf alkoholische Getränke möglichst komplett zu verzichten. Wer dennoch alkoholische Getränke konsumiere, solle vor allem hohe Alkoholmengen vermeiden.

Ein bis zwei alkoholische Getränke pro Woche sehen die Experten noch als moderat und risikoarm an. Dabei wird nicht zwischen Männern und Frauen unterschieden. 

Nicht geändert hat sich die Empfehlung, dass Kinder und Jugendliche sowie Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit keinen Alkohol konsumieren sollen. Das gilt auch für Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen, die durch Alkoholkonsum ausgelöst oder verstärkt werden können. Personen, die Medikamente einnehmen, sollen aufgrund möglicher unerwünschter Wechselwirkungen ebenfalls keinen Alkohol trinken.

Warum ändert die DGE ihre Empfehlung?

Der Fachgesellschaft zufolge gibt es keine potenziell gesundheitsfördernde und sichere Alkoholmenge für einen unbedenklichen Konsum. Akuter Alkoholkonsum führt unter anderem zu Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit, der Reaktionszeit und der Koordination.

Regelmäßiger Alkoholkonsum erhöht die Suchtgefahr. Folgen sind schwere Gesundheitsschäden für Nerven und Organe wie Leber, Bauchspeicheldrüse und Herz und sowie ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen und einige Krebserkrankungen, vor allem der Brust und des Dickdarms.

Quelle: DGE

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