Ozempic: Achtung Fälschungen
aktualisiert am 10.10.23Es ist nicht auszuschließen, dass sich mehrere gefälschte Packungen in Deutschland im Vertrieb befinden, heißt es in der Mitteilung, die das Regierungspräsidium Freiburg in Absprache mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg herausgegeben hat.
Von den Fälschungen gehen mit hoher Wahrscheinlichkeit erhebliche Gesundheitsgefahren aus. Sie dürften daher keinesfalls angewendet werden und müssten sofort in eine Apotheke gebracht werden.
Die Originalpens des Herstellers Novo Nordisk seien von den Fälschungen optisch leicht zu unterscheiden.
Bei auffälligem Scan nicht abgeben
Das Regierungspräsidium Freiburg teilte weiterhin mit, dass keine Packungen mit auffälligem Scan abgegeben werden dürften, selbst wenn sie von außen unauffällig erschienen.
Auf Nachfrage erfuhr DAS PTA MAGAZIN, dass die Sekundärverpackungen der bisher bekannten gefälschten Packungen einen 2D‐Data‐Matrix‐Code (QR-Code) tragen. Nach Aussage des Herstellers Novo Nordisk seien die Sekundärverpackungen von Original und Fälschung praktisch nicht zu unterscheiden.
Hintergrund
Mit Semaglutid lässt sich Typ-2-Diabetes behandeln. Seit Kurzem gibt es auch ein Präparat mit der Indikation Adipositas.
Da die Wirkstoffe auch im Off-label-Use auf Privatrezept verordnet werden, kam es in der Vergangenheit bereits zu Lieferengpässen, die bis heute anhalten.
Wie das Regierungspräsidium Freiburg auf Nachfrage mitteilte, hat es als zuständige Arzneimittelüberwachungsbehörde mit Unterstützung der Polizei Kontrollen durchgeführt, nachdem Hinweise auf einen Fälschungsverdacht bei Packungen des Arzneimittels Ozempic eingegangen waren.
Verdächtige Ware wird analysiert
Dabei hat sich der Verdacht erhärtet, dass es sich um gefälschte Präparate handelt. Es wurde Ware sichergestellt und die Staatsanwaltschaft Lörrach informiert. Ware, die unter Fälschungsverdacht steht, wird derzeit analysiert. Mit den Ergebnissen wird in den nächsten Tagen gerechnet.
Das Regierungspräsidium Freiburg steht in engem Austausch mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, dem Ministerium für Soziales und Gesundheit sowie mit Arzneimittelbehörden in weiteren Ländern, da Hinweise vorliegen, dass die Lieferkette auch diese Länder betrifft. Auch der Hersteller des Originalmedikaments Novo Nordisk ist in diesen Austausch eingebunden.
Quelle: Regierungspräsidium Freiburg