Periodenprodukte: Riskant für die Gesundheit?

(kib) Tampons, Binden oder Periodenunterwäsche – Frauen haben die Wahl. Doch wie sieht es mit unerwünschten Inhaltsstoffen in den verschiedenen Periodenprodukten aus? In einem FAQ beantwortet das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) häufige Fragen zu gesundheitlichen Risiken.

01.11.2024

Tampons und verpackte Damenbinden
© Foto: Birgit Reitz-Hofmann / stock.adobe.com
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Mitte des Jahres zogen die Ergebnisse einer kleinen Studie Kreise, wonach Metalle in Tampons ein mögliches Risiko für die Gesundheit seien. Doch besteht deshalb tatsächlich ein Grund zur Sorge? Können Tampons auch Pestizidrückstände beinhalten? Und wie sieht es generell mit potenziellen Gesundheitsrisken durch Periodenprodukte aus? Antworten darauf geben BfR-Experten in einem FAQ. Einige Aspekte haben wir für Sie zusammengestellt.

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Schwermetalle und Pestizidrückstände

Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Schwermetalle sind bei Nutzung von Tampons nicht zu erwarten, heißt es in den FAQs.

Pestizidrückstände könnten nicht ausgeschlossen werden, da Tampons hauptsächlich aus Baumwolle bestehen. Doch auch hier seien selbst unter Worst-case-Bedingungen, das heißt unter Annahme, dass der aus den Tampons freigesetzte Stoff komplett vom menschlichen Körper aufgenommen wird, keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Toxisches Schocksyndrom

Sehr selten tritt ein toxisches Schocksyndrom auf. Dieses wird unter anderem mit dem Tragen von Tampons, der Anwendung von Menstruationstassen oder -schwämmen in Verbindung gebracht. Es kann jedoch auch andere Ursachen haben, berichtet das BfR.

Beim toxischen Schocksyndrom werden durch bestimmte Bakterien (i. d. R. Staphylococcus aureus) Giftstoffe gebildet, die zu einer Überaktivierung des Immunsystems führen können. Das sorgt für Fieber, Blutdruckabfall und Hautausschlag sowie Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. 

Um das Risiko zu minimieren, spielt auch die Hygiene eine entscheidende Rolle. Sowohl Hände als auch Mehrwegprodukte sollten stets gründlich gesäubert, eingeführten Periodenprodukte regelmäßig gewechselt werden.

Menstruationstassen und Naturschwämme

Zu potenziellen Gesundheitsrisiken durch Rückstände aus Menstruationstassen gibt es nur wenige Daten. Es gibt zurzeit keine Hinweise auf gesundheitliche Beeinträchtigungen.

Zu Naturschwämmen, die aus speziellen Meeresschwämmen hergestellt werden, hat das BfR bisher keine Risikobewertung durchgeführt. Potenziell bedenklich können jedoch Belastungen mit Bakterien, Schimmelpilzen oder Rückständen, zum Beispiel von Muscheln, sein,

Biozide in Periodenunterwäsche

Wiederverwertbare mehrlagige Slips, die das Blut aufnehmen, werden häufig mit Bioziden wie Silberchlorid versetzt. Das soll das Bakterienwachstum minimieren und unangenehmen Gerüchen entgegenwirken. Biozide unterliegen generell der europäischen Biozid-Verordnung. Die Wirkstoffe müssen daher genehmigt werden. Zurzeit gibt es aber noch Altwirkstoffe, die bereits vor Mai 2000 eingesetzt wurden. Sie werden nach und nach geprüft und dürfen bis zur endgültigen Beurteilung weiter verwendet werden.

Laut BfR ist die Datenlage derzeit begrenzt, um konkrete Empfehlungen für Periodenunterwäsche mit bioziden Wirkstoffen machen zu können. Grundsätzlich könnten Biozide je nach Verwendung und Konzentration allergische Reaktionen auslösen oder das Hautmikrobiom stören.

Beim Waschen empfiehlt das BfR, abweichend von den Empfehlungen mancher Hersteller, die Slips bei 60 Grad Celsius zu waschen. Das Material könne zwar darunter leiden, aber nur so würden alle Bakterien abgetötet. 

Quelle: BfR

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