Personalisierte Antibiotikatherapie

(kib) Ein Freiburger Forschungsteam hat ein von der Biologie inspiriertes Verfahren entwickelt, das verschiedene Antibiotika in menschlichem Blut oder in anderen Flüssigkeiten gleichzeitig nachweisen kann. Künftig ließe sich das Biosensor-System in der medizinischen Diagnostik und besonders in patientennahen Tests in Arztpraxen, Apotheken oder bei Hausbesuchen, aber auch in der Umwelt- und Lebensmittelkontrolle einsetzen, heißt es von Seiten der Wissenschaftler.

24.11.2016

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© Foto: Andreas Weltin
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Die Forschenden haben menschliches Blut auf die Antibiotika Tetrazyklin und Streptogramin untersucht. „Die Analysezeit, von der Probenentnahme bis zum Ergebnis, liegt bei nur zehn Minuten“, erläutert der Mikrosystemtechniker Dr. Can Dincer, der das Team leitet. „In unserer Studie haben wir die Anwendbarkeit der Plattform demonstriert.“

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Auf den Erkenntnissen aufbauend erarbeitet die Gruppe derzeit eine Methode, die bestimmen soll, wie schnell der Körper eines Menschen Antibiotika abbaut, um die notwendige Dosis des Medikaments individuell einzustellen. „Diese Technologie könnte in Zukunft den Weg zu einer personalisierten Antibiotika-Therapie ebnen“, sagt Dincer.

Ein allzu häufiger Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin trägt dazu bei, dass Krankheitserreger Resistenzen entwickeln. Die multiresistenten Bakterien rufen eine zunehmende Anzahl lebensbedrohlicher Infektionen hervor, die mit derzeit verfügbaren Medikamenten schwer zu behandeln sind.

Deshalb sind Biosensoren, die kostengünstig und einfach zu handhaben sind, für die Forschung von Interesse. Mit diesen sollen Antibiotika-Therapien individuell auf Patienten abgestimmt werden, sodass sich langfristig weniger resistente Bakterien entwickeln.

Quelle: IDW

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