Pneumokokkenimpfung: Wie wird die STIKO-Empfehlung umgesetzt?
Die Auswertung der Daten von mehr als 500.000 gesetzlich Versicherten, die 2010 60 Jahre alt geworden waren, zeigt, dass am Ende des Beobachtungszeitraums im Jahr 2014 insgesamt nur 10,2 Prozent der Senioren in der untersuchten Gruppe gegen Pneumokokken geimpft war. Frauen mit 10,9 Prozent etwas häufiger als Männer (9,3 %).
Wie bei anderen Impfungen sind die Raten auch bei der Pneumokokken-Impfung in den neuen Bundesländern mit 20 bis 25 Prozent generell höher als die in den alten (knapp 5 bis 15 %). Am geringsten sind die Impfquoten im Süden und Südwesten der Republik: Baden-Württemberg (4,6%), Rheinland-Pfalz (4,7%) und Bayern (5,7%).
Durchgängig höher lagen die Impfraten bei jenen Versicherten, bei denen im Laufe des Beobachtungszeitraums eine „impfrelevante“ Erkrankung diagnostiziert wurde, beispielsweise eine Lungenerkrankung.
Um die Impfraten zu verbessern, müssen die Zielgruppen intensiver über die Bedeutung dieser Schutzimpfung aufgeklärt werden, betonen die Wissenschaftler. Sie empfehlen unter anderem aufgrund der nahezu identischen Indikationen bei älteren Erwachsenen, die eine Influenza-Impfung erhalten, auch gleichzeitig den Status der Pneumokokken-Impfung abzufragen und falls indiziert die Impfung zu empfehlen.
Quelle: www.versorgungsatlas.de