Präexpositionsprophylaxe schützt vor HIV-Infektion
Demnach bestätigen die Daten eine sehr gute Schutzwirkung der PrEP vor einer Infektion mit dem HI-Virus. Die aktuellen Zwischenergebnisse fußen auf Antworten eines Fragebogens von 43 HIV-Schwerpunktpraxen in Deutschland, die in das Netzwerk der Deutschen Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter eingebunden und Teil einer Substudie der PrEP-Evaluation sind. Die Befragung bezog sich auf den Zeitraum vom 1. September 2019 bis zum 31. Dezember 2020 und schloss somit auch die ersten Monate der globalen COVID-19-Pandemie mit ein.
PrEP schützt effektiv vor Infektion
Den Ergebnissen der Befragung zufolge schützt die PrEP effektiv vor einer Infektion mit dem HI-Virus: Bei insgesamt 22366 Nutzern, die an den 43 Schwerpunktpraxen betreut wurden, kam es innerhalb des Befragungszeitraums zu 20 HIV-Infektionen (entspr. 0,089 % der Nutzer). Damit stellt die Infektion trotz PrEP ein sehr seltenes Ereignis dar und ist den Autoren zufolge vermutlich vor allem auf mangelnde Adhärenz zurückzuführen.
Außerdem wurden im Zuge des Screenings als Teil der PrEP-Erstberatung 54 bisher unentdeckte HIV-Infektionen festgestellt. Auch zur Diagnose von sexuell übertragbaren Infektionen gibt es positive Rückmeldung: Alle Schwerpunktpraxen halten das regelmäßige Testen der PrEP-Nutzer auf Syphilis für sinnvoll, 79 Prozent befürworten dieses Vorgehen auch für Chlamydien und Gonokokken.
Quelle: Ärzte Zeitung