Präventives Potenzial von Cranberries bestätigt
Das Fazit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lautet: „Der präventive Einsatz von Cranberry-Präparaten kann bei Frauen mit unkomplizierter wiederkehrender Blasenentzündung sinnvoll sein. Denn im Vergleich mit einer Placebo-Behandlung ergibt sich auf Basis mehrerer randomisiert kontrollierter Studien ein Hinweis darauf, dass der Infekt dann nicht oder erst später wiederkehrt.“
Das Autorenteam des HTA-Berichts weist aber auch darauf hin, "dass es unklar bleibt, ob sich die berichteten Studienergebnisse auf alle verfügbaren Präparate, die Cranberry enthalten, übertragen lassen."
Nicht ganz so eindeutig: andere Phytos
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezogen auch andere Phytotherapeutika in ihre Analyse mit ein. Hier konnten sie einer Mitteilung zufolge nicht ganz so eindeutig einen vorbeugenden Effekt für die unkomplizierte Blasenentzündung feststellen. Als Grund geben sie die Vielzahl an Mixturen und Gebinde an, die „kaum sicher zu beurteilen“ seien.
Immerhin liegt auf Basis einer kleinen Studie im Vergleich zu Placebo für ein Präparat aus Bärentraubenblättern und Löwenzahn ein Anhaltspunkt für einen Nutzen vor hinsichtlich der Rezidivrate binnen eines Jahres.
Den vollständigen Bericht "Blasenentzündung - Helfen pflanzliche Mittel bei wiederkehrender Blasenentzündung?" finden Sie hier in PDF-Form.
Warum gingen die Wissenschaftler der Frage nach?
Die jetzt vorgelegte finale Fassung der Gesundheitstechnologie-Bewertung (Health Technology Assessment = HTA) „Blasenentzündung – Helfen pflanzliche Mittel bei wiederkehrender Blasenentzündung?“ wurde im Rahmen des IQWiG-Verfahrens ThemenCheck Medizin erstellt. Die Fragestellungen dieser HTA-Berichte gehen stets auf Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern zurück.
Quelle: IDW