Rauchstopp mithilfe der E-Zigarette?

(kib) Ist die E-Zigarette bald ein fester Bestandteil von Raucherentwöhnungsprogrammen? Oder sind Nikotinersatztherapien die bessere Ausstiegshilfe? Über diese und weitere Fragen diskutierten Experten in der vergangenen Woche auf einer Fachtagung in Frankfurt am Main.

25.10.2016

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© Foto: Frank Eckgold / Fotolia
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Noch sind die E-Alternativen zu kurz auf dem Markt, um evidenzbasierte Aussagen treffen zu können. Und so gibt es für den Diplom-Psychologen Dr. Christoph Kröger, Leiter eines Münchener Psychologie-Ausbildungsinstituts auch keinen Grund für den generellen Einsatz der E-Zigarette bei der Tabak-Entwöhnung.

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Die von ihm auf der Fachtagung "Ein Gesamtüberblick über die aktuelle Diskussion zu E-Zigaretten unter Einbeziehung verschiedener Sichtweisen" an der University of Applied Sciences vorgestellten Zahlen sprechen immer noch für die Nikotinersatztherapie: Nutzer dieser Form des Rauchausstiegs bleiben mit 36 Prozent signifikant öfter tabakabstinent als Nutzer von E-Zigaretten mit 19 Prozent.

Eine Alternative könne die E-Zigarette laut Kröger aber für solche Raucher sein, die mit dem Nikotinkonsum nicht aufhören könnten oder wollten, sich aber dennoch einen etwas weniger gesundheitsschädlichen Konsum wünschen.

Das sieht auch Diplom-Psychologin Dr. Silke Kuhn vom Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung in Hamburg so. Sie stellte eine Studie mit 3320 Teilnehmern vor, die untersuchte, wie E-Zigaretten-Nutzer zu dieser Form des Nikotinkonsums kamen. Ergebnis: 91 Prozent sind frühere Raucher, acht Prozent rauchen und dampfen gleichermaßen, und ein Prozent sind ehemalige Nichtraucher.

Als Gründe für den Wechsel vom Rauchen zum Dampfen wurden der Ausstieg aus dem Rauchen und der Vorteil, dass die Kleidung und die Wohnung nicht mehr nach Rauch riechen, genannt. Kuhn merkte an, dass Nutzer von E-Zigaretten, die jetzt dampften, angaben, sich seit dem Wechsel gesünder zu fühlen, dass zu diesem Thema aber noch Langzeitstudiendaten fehlten.

Quelle: Ärzte Zeitung

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