Raus aus dem Sessel
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen körperlicher Bewegung und dem Risiko, im fortgeschrittenen Alter die Diagnose einer Herzschwäche zu erhalten? Dieser Frage ist eine Arbeitsgruppe der University at Buffalo, New York, nachgegangen.
Die Studie
An der prospektiven Kohortenstudie OPACH (Objective Physical Activity and Cardiovascular Health) waren 5.951 Frauen im mittleren Alter von 78,6 Jahren und zu Beginn ohne Herzschwäche beteiligt. Wie aktiv sie an sieben aufeinanderfolgenden Tagen waren, wurde mit einem Accelerometer gemessen.
Im Lauf der Nachbeobachtungszeit von im Mittel 7,5 Jahren trat bei 407 Frauen eine Herzinsuffizienz auf, in 257 Fällen mit erhaltener Ejektionsfraktion, das heißt, das Herz pumpt noch normal, ist aber zu steif um sich richtig zu füllen, und in 110 Fällen mit verringerter Auswurffraktion.
Bewegung senkt Risiko
Je Erhöhung der Aktivität – gemessen als Anzahl der täglich in leichter oder moderater körperlicher Belastung verbrachten Minuten – um eine Standardabweichung verringerte sich das Risiko für Herzinsuffizienz um 15 Prozent.
Für Herzschwäche mit erhaltener Ejektionsfraktion betrug der Rückgang 22 Prozent. Mit Blick auf Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurfleistung war keine statistisch signifikante Reduktion zu erkennen.
Diverse Störfaktoren wie Alter, Alkohol- und Nikotinkonsum, allgemeinen Gesundheitszustand und Begleitkrankheiten, Body Mass Index, Hypertonie, Vorhofflimmern, Blutfettwerte, Verwendung von Gehhilfen und andere wurden berücksichtigt.
Ein ähnlicher Zusammenhang war für die Zahl der täglich zurückgelegten Schritte festzustellen: Das Risiko für eine Herzinsuffizienz verringerte sich um insgesamt 26 Prozent, für Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion um 29 Prozent, jeweils bezogen auf eine gesteigerte Schrittzahl pro Standardabweichung. Auch hier bestand keine Verbindung zur Herzschwäche mit reduzierter Auswurfleistung.
Sitzen erhöht Risiko
Eine Zunahme um eine Standardabweichung der über den Tag hinweg sitzend verbrachten Zeit erhöhte das Risiko für eine Herzschwäche, insgesamt um 17 Prozent und für Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion um 29 Prozent. Das Risiko für Herzschwäche mit reduzierter Auswurfleistung blieb unberührt.
Quelle: Ärzte Zeitung