Risiko Keuchhusten
"Wir Kinder- und Jugendärzte impfen möglichst auch immer die Angehörigen mit gegen Keuchhusten (Pertussis). Aber mit unserem Engagement erreichen wir nicht alle. Allgemeinärzte und Gynäkologen müssen mehr als bisher darauf achten, dass sie Impflücken schließen," so BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach.
Nach den jüngsten RKI-Daten für 2014 sind fast 97 Prozent der Kinder in Ostdeutschland und 95 Prozent in Westdeutschland bei der Einschulung gegen Keuchhusten geschützt. Bei den Erwachsenen ist es je nach Lebensalter nur jeder Fünfte bis Zehnte. Bei jungen Eltern hat ein Drittel einen Impfschutz, bei Schwangeren ein Fünftel, heißt es in einer Mitteilung des BVKJ.
Keuchhusten ist weltweit eine der häufigsten Atemwegsinfektionen. Er wird durch Bakterien verursacht und ist hochansteckend, für Neugeborene sogar lebensbedrohlich. Am Anfang leiden die Betroffenen für ein bis zwei Wochen unter leichten Beschwerden wie Schnupfen, Husten und Schwächegefühl. Danach ist ein langwieriger, trockener Husten typisch. Es kommt - vorwiegend nachts - zu krampfartigen Hustenstößen, die häufig mit einem keuchenden Einziehen der Luft enden. Die Infektion dauert in der Regel vier bis sechs Wochen. Nur im Frühstadium lässt sich Keuchhusten erfolgreich mit Antibiotika behandeln.
Die Auffrischungsimpfung gegen Keuchhusten für Erwachsene wird seit 2009 empfohlen. Sie wird mit der Impfung gegen Tetanus und Diphtherie kombiniert. Weder eine durchgemachte Erkrankung noch die Grundimmunisierung im Kindesalter schützt ein Leben lang vor der Erkrankung. Erlischt der Impfschutz, können sich Menschen auch nach überwundener Infektion erneut anstecken. Ist eine junge Mutter nicht geimpft, hat ihr Baby bis zur ersten Immunisierungsmöglichkeit im Alter von zwei Monaten keinen Schutz.
Quelle: BVKJ