Rote-Hand-Brief zu Ulipristalacetat

(fast) In der vergangenen Woche war bereits das vorläufige Ruhenlassen der Zulassung angeordnet worden. Nun informiert die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) darüber, dass Ulipristalacetat 5 mg zur Behandlung von Gebärmuttermyomen wegen eines laufenden Risikobewertungsverfahrens vorübergehend vom Markt genommen wird.

24.03.2020

Strichmännchen mit Warnschild in der Hand
© Foto: Trueffelpix / stock.adobe.com
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Hintergrund ist das Risiko schwerer Leberschäden, welches derzeit erneut überprüft wird. Bereits 2018 wurden die Anwendung eingeschränkt und Leberfunktionstests empfohlen, um das Risiko schwerer Leberschäden zu minimieren. Dennoch trat ein weiterer Fall einer schweren Leberschädigung mit Lebertransplantation auf. Bei der Anwendung von Ulipristalacetat als Notfallkontrazeptivum (30 mg, einmalige Anwendung, EllaOne®, u. a.) bestehen keine Bedenken hinsichtlich einer Leberschädigung, heißt es in dem Rote-Hand-Brief.

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Ärzte dürfen neue Patientinnen nun nicht mehr mit Ulipristalacetat 5 mg behandeln. Laufende Behandlungen müssen abgebrochen werden. Zwei bis vier Wochen nach Beendigung der Behandlung sollten Leberfunktionstests erfolgen. Patientinnen sollten außerdem dazu angehalten werden, Symptome einer Leberfunktionsstörung (z. B. Übelkeit, Erbrechen, rechtsseitige Oberbauchschmerzen, Anorexie, Asthenie, Gelbsucht), die auch nach Absetzen auftreten können, sofort dem Arzt zu berichten.

Quelle: AkdÄ

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