Rote-Hand-Brief zu Zinbryta®

(kib) Nach Fallberichten von immunvermittelter Enzephalitis und Meningoenzephalitis im Zusammenhang mit Daclizumab hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) ein Verfahren zur Überprüfung von Daclizumab eingeleitet und empfiehlt das sofortige Ruhen der Zulassung und den Rückruf des Arzneimittels.

13.03.2018

KM_Rote Hand Brief_318
© Foto: ag visuell / stock.adobe.com
Anzeige

Parallel dazu hat der Zulassungsinhaber entschieden, eigenverantwortlich die Marktzulassung für den CD25-Antikörper Daclizumab, der in bestimmten klinischen Situationen angewendet wird zur Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose (MS), aus der Europäischen Union zurückzunehmen:

Aktueller Podcast

  • Es sollen keine neuen Patienten mit Daclizumab behandelt werden.
  • Ärzte sollen die mit Daclizumab behandelten Patienten so schnell wie möglich kontaktieren, um Behandlungsalternativen zu besprechen.Nebenwirkungen können bis zu sechs Monate nach Absetzen auftreten. Patienten sollen darüber aufgeklärt und aufgefordert werden, sich bei Symptomen, die auf Nebenwirkungen hinweisen können wie z. B. anhaltendem Fieber, schweren Kopfschmerzen, Müdigkeit, Gelbsucht, Übelkeit oder Erbrechen umgehend an den behandelnden Arzt zu wenden.
  • Andere immunvermittelte Reaktionen wie z. B. Blutbildveränderungen, Thyreoiditis oder Glomerulonephritis können auftreten.
  • Nach Abbruch der Behandlung sollen Patienten für bis zu sechs Monate mindestens monatlich überwacht werden.

Quelle: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *