Säuglingsnahrung: Kein nachgewiesener Nutzen für HOM

(kib) Für die Zugabe bisher zugelassener Humaner Milch-Oligosaccharide (HOM) zu Säuglingsnahrungen bestehen keine Sicherheitsbedenken. Aber es lassen sich auch keine belastbaren Schlussfolgerungen auf klinisch relevante Vorteile ziehen. Daher kritisieren Experten der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin in einer Stellungnahme die Werbepraktiken der Hersteller.

24.10.2022

Baby bekommt ein Fläschchen
© Foto: Studio Romantic / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Muttermilch enthält Oligosaccharide. Das sind größtenteils unverdauliche Kohlenhydrate, denen antibakterielle, immunstärkende und das Darmmikrobiom positiv beeinflussende Eigenschaften zugeschrieben werden.

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Daher setzen viele Hersteller ihren Säuglingsnahrungen synthetisch produzierte „Humane Milch-Oligosaccharide“ oder „HMO“ zu und werben damit.

Das sieht die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin kritisch. Sie hat eine Stellungnahme vorgelegt, die den Zusatz synthetischer Oligosaccharide zu Säuglingsnahrungen und deren Marketing untersucht.

Darin halten die Experten fest, dass „die personalisierte Komplexität der Oligosaccharide in Frauenmilch derzeit nicht in Flaschennahrungen nachgeahmt werden kann“. Zudem sei die Datenlage zu einem möglichen Nutzen von synthetischen Mehrfachzuckern in Säuglingsnahrungen zu dürftig, um allgemeine Empfehlungen zur Anwendung aussprechen zu können.

Eine Gesundheitsbeeinträchtigung oder gar -gefährdung durch die bisher in Europa zugelassenen synthetischen Oligosaccharide in Säuglingsnahrungen sehen die Experten der Ernährungskommission jedoch nicht.

Quelle: IDW

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