Schlecht geschlafen? Dann leiden auch Herz und Hirn
Die Forscher wollten das viel diskutierte gesundheitliche Risiko durch Schlafstörungen besser erfassen und haben daher 15 große prospektive Studien der letzten Jahre zu diesem Thema analysiert. Ingesamt rund 160.000 Patienten waren darin über im Mittel drei bis 30 Jahre beobachtet und 11.072 gesundheitliche Folgen erfasst worden.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass von Schlafstörungen offensichtlich tatsächlich ein merklich erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall ausgeht. Konkret ging der Analyse zufolge von Einschlafstörungen ein um 27 Prozent erhöhtes Risiko für die kardiozerebralen Ereignisse einher im Vergleich zu Personen ohne Schlafprobleme. Patienten mit Durschlafstörungen hatten demnach ein um elf Prozent erhöhtes und Patienten mit nicht erholsamem Nachtschlaf ein um 18 Prozent erhöhtes Risiko.
Ein frühzeitiges Erwachen hat hingegen wohl keinen Einfluss auf die Gesundheit. Und auch zwischen Männern und Frauen gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede. Allerdings wiesen vor allem Frauen mit nicht erholsamem Schlaf ein im Vergleich zu Männern leicht erhöhtes gesundheitliches Risiko auf.
Die konkreten Mechanismen, die die Folgen für Herz und Hirn durch Schlafstörungen erklären, sind bislang unklar. Diskutiert werden vor allem metabolische und hormonelle Veränderungen, eine erhöhte Sympathikusaktivität, Blutdruckerhöhungen sowie die Zunahme proinflammatorischer und inflammatorischer Zytokine.
Quelle: Ärzte Zeitung