Schmerzen: gesehen, erkannt, gebannt?

(fast) Prof. Martin Driers von der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe erforscht neue Behandlungsansätze bei chronischem Schmerz. Dabei konnte er zeigen, dass visuelles Feedback und visuelle Illusionen die Schmerzwahrnehmung beeinflussen.

15.08.2017

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© Foto: Andrey Popov / stock.adobe.com
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Bei seinen Untersuchungen nahm der klinische Grundlagenforscher den Rücken im wahrsten Sinn des Wortes in den Blick. Denn um Erkenntnisse zur Schmerzwahrnehmung zu sammeln, filmte er den Rücken von Schmerzpatienten, setzte dabei experimentelle Schmerzreize, während die Betroffenen gleichzeitig auf einem Bildschirm ihren gepeinigten Rücken betrachten konnten.

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Das Ergebnis: Die Patienten berichteten, dass der Schmerz nachließ, wenn sie ihren Rücken sahen. Der Forscher stellte am Ende seines Forschungsprojektes fest, dass eine verbesserte Wahrnehmung des Schmerzes helfen kann, gezielte Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Diese auch als „Visuelle induzierte Analgesie“, bezeichnete Methode kann als Therapieansatz verstanden beziehungsweise in bestehende Therapien integriert werden. Vor allem Patienten mit chronischen Rückenschmerzen könnten hiervon profitieren. Denn diese könnten oftmals den Schmerz gar nicht lokalisiere und hätten eine diffuse Körperwahrnehmung. Indem der Patient die betroffene Körperregion betrachte, nähme er die Intensität und den Ort des Schmerzes genauer wahr. Mit Hilfe dieser Intervention könne eine Verbesserung der Schmerzintensität beziehungsweise ein Therapieerfolg erreicht werden – lediglich unter Einsatz einer Kamera und eines Computers.

Quelle: idw

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