Schutz vor Wirbelfrakturen
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An der Studie nahmen rund 1.000 Frauen in der frühen Postmenopause (durchs. 56 J.) mit Knochendichte-T-Werten an Lendenwirbelsäule, Schenkelhals oder Hüfte zwischen −2,5 und 0 teil. Zur Erinnerung: Unterhalb einer Knochendichte von −2,5 handelt es sich um eine Osteoporose.
Alle fünf Jahre
Die Teilnehmerinnen wurden in drei Gruppen eingeteilt:
- Zoledronat-Zoledronat-Gruppe: Zoledronat-Infusion (5 mg) zu Beginn der Studie und nach fünf Jahren
- Zoledronat-Placebo-Gruppe: Zoledronat (5 mg) zu Beginn der Studie und Placebo nach fünf Jahren
- Placebo-Placebo-Gruppe: Placebo sowohl zu Studienbeginn und nach fünf Jahren
Zu Studienbeginn und nach fünf beziehungsweise zehn Jahren wurden die Teilnehmerinnen geröntgt. Hatte die Wirbelhöhe über diesen Zeitraum um mindestens 20 Prozent abgenommen, lag eine morphometrische Wirbelfraktur (prim. Endpunkt) vor.
Neu kam es dazu bei 6,3 Prozent der Frauen in der Zoledronat-Zoledronat-Gruppe. In der Wirkstoff-Placebo-Gruppe trat eine morphometrische Wirbelfraktur bei 6,6 Prozent und in der Placebo-Placebo-Gruppe bei 11,1 Prozent auf.
Die Ergebnisse in Bezug auf Knochenbrüche, die durch akute, also einmalig einwirkende Kräfte bei gestörter Knochensubstanz entstehen (Fragilitätsfrakturen), jegliche Frakturen und schwere osteoporotische Frakturen (sek. Endpunkte) deuten auf einen potenziellen Nutzen von Zoledronat hin.
Zoledronat alle zehn Jahre
Die Prävention von Wirbelfrakturen bei Frauen in der frühen Postmenopause sei also mit sehr seltenen Infusionen von Zoledronat im Abstand von fünf oder sogar zehn Jahren eine realistische klinische Option, fassen die Autorinnen und Autoren zusammen.
Solche Strategien könnten – trotz des möglicherweise geringen Nutzens für Einzelpersonen mit niedrigem Frakturrisiko – die Anzahl der Frakturen bei postmenopausalen Frauen erheblich reduzieren. Eine Einschränkung: Bei Frauen mit einem hohen Frakturrisiko könnten häufigere Dosisintervalle wirksamer sein.
Zulassung in der EU
Zoledronat ist in der Europäischen Union zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose als einmal jährliche intravenöse Infusion zugelassen, was auch den Empfehlungen des Dachverbands der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften e.V. (DVO) entspricht.
Quelle: Ärzte Zeitung