Schwangerschaft: Augen auf bei Wahl der Fischart

(kib) Fisch ist auch für Schwangere und Stillende eine wichtige Nährstoffquelle. Doch bei bestimmten Fischarten sollten sie vorsichtig sein, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung. Der Grund: Methylquecksilber, das sich beispielsweise besonders in Thunfisch anreichert.

03.03.2024

Bluefin Thunfisch im Meer
© Foto: Spondylolithesis / Getty Images / iStock
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In Fisch und Meeresfrüchten stecken zahlreiche wichtige Vitamine, Spurenelemente und Nährstoffe, etwa Vitamin D, Jod oder Omega-3-Fettsäuren. Allerdings reichert sich in Fischen und Muscheln, Krabben oder Tintenfischen die Quecksilberverbindung Methylquecksilber (MeHg) an.

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Normalerweise unproblematisch

Wie viel des unerwünschten Stoffs im Fisch zu finden ist, hängt auch von der jeweiligen Art sowie der Größe und dem Alter des Tieres ab. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten sind für die meisten Menschen dennoch nicht zu erwarten: Der von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) festgelegte gesundheitsbasierte Richtwert für Methylquecksilber wird bei den meisten Menschen nicht überschritten.

Schwangere und Stillende müssen aufpassen

Vor allem Schwangere und Stillende sollten allerdings Bescheid wissen, wie sich die Aufnahme von Methylquecksilber verringern lässt. Sie können zum Beispiel stark belastete Fischarten weniger verzehren. Denn ungeborene Kinder und Säuglinge sind für gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Aufnahme von Methylquecksilber besonders sensibel, da Methylquecksilber die neurologische Entwicklung stören kann.

Wie entsteht Methylquecksilber?

Methylquecksilber entsteht, wenn bestimmte Bakterien anorganische Quecksilberverbindungen, die in Flüssen, Seen und Meeren natürlicherweise vorkommen, aufnehmen und in organische Verbindungen wie etwa Methylquecksilber umwandeln. Diese reichern sich dann über die Nahrungskette in Fischen und Meeresfrüchten an und gelangen beim Verzehr der Tiere schließlich auch in den menschlichen Körper.

Thunfisch stark belastet

Grundsätzlich werden die höchsten Methylquecksilber-Gehalte in großen und älteren Raubfischen gemessen, etwa in Hai, Schwertfisch und Thunfisch. Die im Rahmen der BfR-MEAL-Studie (Mahlzeiten für die Expositionsschätzung und Analytik von Lebensmitteln) gemessenen Werte ergaben die höchsten Gehalte an Methylquecksilber für Thunfisch, Dornhai und Rotbarsch, heißt es in der aktuellen Stellungnahme "Methylquecksilber in Fisch und Meeresfrüchten – gesundheitliche Bewertung neuer Daten aus der BfR-MEAL-Studie."

Seelachs hat einen geringeren Gehalt des unerwünschten Stoffs, trägt aber am meisten zur Methylquecksilber-Aufnahme in der Bevölkerung bei, weil dieser Fisch so viel gegessen wird, heißt es in der Mitteilung. Er steckt etwa in Fischstäbchen und vielen anderen Fisch-Fertiggerichten aus der Tiefkühltruhe.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung

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