Sepsis bei kleinen Kindern erkennen

(kib) Immer noch sterben viele Kinder in Deutschland an einer Sepsis. Darauf macht die Sepsis-Stiftung anlässlich einer neuen Studie aufmerksam. Da vor allem bei kleinen Kindern die Symptome häufig unspezifisch sind, ist eine Sepsis jedoch oft nicht leicht zu erkennen. Die Stiftung gibt Tipps, worauf Eltern achten sollten.

06.04.2021

Arzt hört Herzschlag mit Stethoskop bei einem Baby ab
© Foto: Kawee / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Eine Sepsis kann jeden treffen. Ältere Menschen und Kinder, vor allem Neugeborene, sind jedoch besonders gefährdet. „Die aktuelle Studie zeigt, dass die kindliche Sepsis nicht nur ein Problem ärmerer Länder ist, sondern auch in einem so hoch entwickelten Land wie Deutschland zu erheblichen gesundheitlichen Folgen und oft zum Tod führt“, erklärt Prof. Dr. med. Konrad Reinhart, Vorsitzender der Sepsis-Stiftung.

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Die retrospektive Studie basierte auf der Analyse von DRG-Daten aus den Jahren 2010 bis 2016. Eingeschlossen wurden Neugeborene sowie Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von einschließlich 19 Jahren, die in ein Akutkrankenhaus eingewiesen worden waren. Laut der Studie lag die durch Krankenhaussterblichkeit bei an Sepsis erkrankten Kindern bei 16,6 Prozent. In einer vergleichbaren Altersgruppe verstarben im Staat New York in den Jahren 2014 bis 2016 11,8 Prozent der Kinder, die wegen einer Sepsis im Krankenhaus behandelt wurden.

Wie zu erwarten war, trat Sepsis bei Neugeborenen mit sehr geringem Geburtsgewicht besonders häufig auf. 17,7 Prozent sehr unreifer Frühgeborener entwickelten eine Sepsis, die in 11,9 Prozent der Fälle tödlich verlief.

Insgesamt waren Kinder, die jünger als ein Jahr waren, deutlich stärker gefährdet, an einer Sepsis zu erkranken. Bei älteren Kindern gehörten vor allem solche, die unter Vorerkrankungen litten, zur Risikogruppe.

Früherkennung kann Leben retten

Umso wichtiger sei es, die Frühsymptome einer Sepsis rechtzeitig zu erkennen, so Reinhart. Doch wie erkenne ich die Symptome, die vor allem bei kleinen Kindern häufig unspezifisch sind? Die Sepsis-Stiftung rät Eltern, bei Kindern auf folgende Symptome zu achten:

  • hohes Fieber / bei Säuglingen manchmal auch Untertemperatur
  • fleckige Haut / kalte Gliedmaßen
  • sehr schneller Herzschlag
  • schwere Atmung
  • Trägheit / Wesensveränderung
  • schwere Weckbarkeit

Besondere Achtsamkeit ist nötig, wenn Kinder, die zunächst nur allgemeine Infektionszeichen wie eine erhöhte Körpertemperatur aufweisen, plötzlich appetitlos, schläfrig und apathisch werden, schwer und schnell atmen und den Muskeltonus verlieren. Wenn eines oder mehrere der genannten Symptome vorliegen, muss das Kind unverzüglich zu einem Arzt oder in die Notaufnahme gebracht werden.

Eltern sollten nicht zögern, so Reinhart. „Mit jeder Stunde ohne Behandlung sinkt bei einer Sepsis die Überlebenswahrscheinlichkeit.“ So kann eine zunächst harmlos erscheinende Infektion innerhalb kurzer Zeit einen dramatischen Verlauf nehmen. Eine rechtzeitige und adäquate Behandlung hingegen kann Leben retten und schwere Gesundheitsschäden verhindern.

Quelle: IDW

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