Sicher grillen

(kib) Bei vielen hat das Grillen am Vatertag Tradition: Von geeigneten Lebensmitteln über die Wahl der Grillutensilien bis hin zur Hygiene und der richtigen Handhabung gibt es jedoch einiges zu beachten. Die Verbraucherzentrale Hessen erklärt, worauf es ankommt.

29.05.2019

Holzkohlegrill mit abrennender Kohle
© Foto: photos.com
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Besser nicht: Bierdosenhähnchen und Gepökeltes

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Es sind nicht nur die Klassiker Würstchen, Nackensteak und Kartoffel – fast alle Lebensmittel sind zum Grillen geeignet. Bei Fisch, Gemüse und Obst ist eine feste Struktur günstig, oder das Grillgut liegt sicher in einer Grillschale oder Halterung auf dem Grill.

Gepökelte Fleischerzeugnisse, zum Beispiel Kassler oder Bockwürstchen, gehören hingegen nicht auf den Grill. Denn bei den hohen Grilltemperaturen können aus dem Nitritpökelsalz und Fleischeiweiß krebserregende Nitrosamine entstehen.

Bierdosen als Halterung für Hähnchen zu verwenden, ist vielleicht ein netter Gag, aber nicht zu empfehlen. Denn Farben und Lacke können sich lösen und in das Fleisch übergehen. Für diejenigen, die auf das Aroma des verdampfenden Bieres nicht verzichten möchten, bietet der Handel Alternativen aus Edelstahl oder Keramik an.

Schadstoffe vermeiden: Vergolden statt verkohlen

Wenn Fett in die Glut tropft und verbrennt, können krebserregende Stoffe wie Benzpyren entstehen. Mit dem Rauch gelangen sie aufs Grillgut. Mit einem Grill, bei dem die Lebensmittel nicht direkt über der Glut oder den Heizschlangen liegen, sondern seitlich, lässt sich die Gefahr vermeiden.

Oder Sie benutzen Grillschalen aus Edelstahl oder Emaille, die zudem wiederverwendbar sind. „Das Einwickeln in Alufolie oder Grillschalen aus Aluminium sind für gewürztes Grillgut – auch Schafskäse oder Halloumi – ungeeignet. Das Aluminium kann sich durch Säure und Salz lösen und in die Lebensmittel übergehen“, warnt Wiebke Franz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Hessen.

„Weiterhin sind niedrige Temperaturen und längeres Garen besser als sehr große Hitze. Sie verringern das Verkohlen, bei dem ebenfalls als krebserregend geltende Stoffe entstehen können“, rät Franz.

Keimen keine Chance geben

Nicht nur Grillfans, auch Salmonellen & Co. freuen sich über sommerliche Temperaturen. Die krankheitserregenden Keime können in rohen tierischen Lebensmitteln, insbesondere Fleisch und Eiern, stecken und sich gerade bei warmen Temperaturen schnell vermehren. Eine Kühltasche für Transport und Lagerung im Freien ist daher ein Muss.

Auch unterschiedliches Grillbesteck und -geschirr für rohes Fleisch und gegrillte Lebensmittel sind sinnvoll, um Mikroorganismen nicht zu übertragen. Bei gut durchgegrilltem Fleisch sind die Bakterien abgetötet. Saucen, Salate oder Desserts mit rohem Ei sollten bei einer Grillparty im Sommer tabu sein, denn auch hier kommen Salmonellen & Co. gerne vor.

Auf der sicheren Seite

Dass das Grillen nur im Freien, windgeschützt und nicht direkt neben brennbarem Material sinnvoll ist, sollte ebenso selbstverständlich sein wie ein kippsicherer Stand des Grills sowie eine Schürze und Handschuhe als Schutz vor Flammen und Funkenflug. Sollte es doch einmal zum Brand kommen, können ein bereit gestellter Eimer mit Sand oder ein Feuerlöscher Hilfe bieten.

Wem darüber hinaus bei der Auswahl von tierischem Grillgut das Wohl und der Schutz von Nutztieren wichtig sind, der kann sich auf verbraucherzentrale-hessen.de/tierwohl informieren.

Quelle: Verbraucherzentrale Hessen

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