So schläft Deutschland

(kib) Die Norddeutschen schlafen länger und sie fühlen sich morgens fitter als die Süddeutschen, außerdem verbrauchen sie weniger Schlafmittel. Das geht aus einer großen Vergleichsstudie zur Schlafqualität und den Schlafgewohnheiten in Deutschland hervor, die Wissenschaftler der Universität Münster durchgeführt haben.

29.05.2017

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Besonders groß ist der Abstand zwischen den Küsten- und den Alpenregionen. An der Küste schlafen die Menschen im Schnitt 18 Minuten länger als in den Alpenregionen und sie müssen auch weniger Schlaf nachholen. Dagegen klagen die Süddeutschen mehr über schlafraubenden Arbeitsstress. Es gibt hier eine erhöhte Anzahl an schnarchenden Menschen und auch das Wetter macht den Alpenländlern mehr zu schaffen.

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Ostdeutschland schneidet insgesamt schlechter ab als Westdeutschland. Die Ostdeutschen haben eine schlechtere Zufriedenheit mit ihrem Schlaf als die Westdeutschen, klagen aber weniger über Schlafmangel, was sich auch in einem unterdurchschnittlichen Schlafmittelkonsum widerspiegelt.

 

Die Bundesländer im Vergleich

Den besten Schlaf hat Bremen, das mit 80,7 Punkten das Regionen-Ranking anführt, gefolgt von Rheinland-Pfalz (79,2) und dem Saarland (79,1). Die Bremer äußern die höchste subjektive Zufriedenheit mit dem Schlaf in ganz Deutschland. Sie schlafen länger als der Durchschnitt. Während 43 Prozent der Deutschen sagen, dass sie tagsüber ein Nickerchen machen, sind es in Bremen nur 33 Prozent. Das ist der niedrigste Wert.

Zudem sehen die Bremer vor dem Einschlafen weniger fern, nutzen seltener ihr Smartphone und essen selten noch etwas. Bremen hat auch die wenigsten Einwohner mit nächtlichen Atemaussetzern. Das spricht für einen entspannten Schlaf.

Am schlechtesten wird in Bayern (68,8 Punkte), Sachsen-Anhalt (68,7) und in Berlin (68,5 Punkte und letzter Platz) geschlafen. Nirgendwo fühlen sich die Deutschen nach dem Aufwachen matter als in Bayern. 43 Prozent der Bayern würden gerne länger schlafen (der höchste Wert in der Republik). Die Bayern haben den höchsten Schlafmittelkonsum deutschlandweit und auch den größten Anteil an Schnarchern. 51 Prozent legen sich oft oder zumindest gelegentlich tagsüber ins Bett – im Bundesdurchschnitt sind es nur 43 Prozent.

Das Schlusslicht Berlin leidet unter dem Großstadt-Malus. Die größere Lärmbelästigung, höhere Außentemperaturen und der größere Arbeitsstress in Metropolen wirken sich generell negativ auf den Schlaf aus. Die Berliner sind überdurchschnittlich unzufrieden mit ihrem Schlaf. Mit 14 Prozent werden in keiner anderen Stadt so häufig finanzielle Sorgen als Grund für Schlafprobleme angegeben wie in Berlin. Bundesweit liegt dieser Wert bei 8 Prozent.

Eine begleitende Studie mit einem Biosignal-Schlafsensor ergab, dass der Anteil des erholsamen Tiefschlafs am Gesamtschlaf zurückgeht. Deutschland schläft somit nicht erholt genug. Besonders betroffen sind berufstätige Mütter und Manager.

Die repräsentative Befragung von 3491 Bundesbürgern wurde vom Ulmer Gesundheitsspezialisten Beurer in Auftrag gegeben und ist als „Beurer Schlafatlas 2017“ aktuell im Süd-West Verlag erscheint. Weitere Informationen finden Sie unter www.schlafatlas.de

Quelle: Beurer GmbH

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