So viel jünger macht Facelifting
Für die Studie konnten HNO-Ärzte von der Johns Hopkins University in Baltimore 483 Personen für eine Online-Einschätzung von Personen mit Facelifting gewinnen. Die Betrachter wurden über Uni-Webseiten, Online-Foren sowie soziale Netzwerke angeworben. Ihr Alter lag im Schnitt bei 29 Jahren, 80 Prozent waren Frauen.
Alle bekamen in zufälliger Auswahl 13 Bilder von Frauen vor oder nach dem Facelifting gezeigt. Dabei wurde den einzelnen Betrachtern keine Frau zweimal präsentiert, die Teilnehmer sahen eine bestimmte Frau folglich nur vor oder nur nach dem Eingriff und konnten keinen Vorher-Nachher-Vergleich ziehen.
Auch wussten sie nicht, welche der Aufnahmen vor und nach dem Eingriff gemacht worden waren. Ihnen wurde lediglich gesagt, dass sie auch Bilder von Frauen mit Facelifting sehen. Die Betrachter mussten nun das Alter der Frauen schätzen, zudem sollten sie auf einer 100-Punkte-Skala angeben, für wie attraktiv, gesund und erfolgreich sie die Abgebildeten hielten.
Ausgewählt hatten plastische Chirurgen nur solche Frauen, bei denen der Eingriff optimal gelungen war. Ihr Gesicht wurde nach dem Eingriff vor neutralem Hintergrund unter exakt den gleichen Bedingungen und in der gleichen Haltung im Seitenprofil fotografiert wie vor der Operation. Damit sollten Verzerrungen bei der Beurteilung vermieden werden.
In der Tat gab es deutliche Unterschiede beim Urteil der Testpersonen. Diejenigen, die Fotos der Frauen vor dem Eingriff zu sehen bekamen, schätzten deren Alter im Schnitt auf 59,6 Jahre, tatsächlich betrug es 58,4 Jahre. Damit lagen sie erstaunlich nahe an der Realität.
Nach dem Urteil der Beobachter, die das jeweilige Nachher-Foto bekamen, wurden die Frauen hingegen im Schnitt auf 55,9 Jahre geschätzt und wirkten damit 3,7 Jahre jünger als auf den Vorher-Bildern.
Deutlich zulegen konnten die Operierten auch bei der Attraktivität: Auf den Vorher-Bildern wurde diese im Schnitt mit 49 Punkten beurteilt, auf den Nachher-Bildern mit 57 Punkten – eine Zunahme um rund 20 Prozent auf einer Analogskala von 0 bis 100 Punkten. Ähnlich groß war der Unterschied bei der Frage, wie gesund die Person erscheint: Vor dem Eingriff lag die Bewertung bei 55, danach bei 64 Punkten. Etwas weniger zugenommen hatte die Erfolgsausstrahlung – von 57 auf 64 Punkte.
Wurden die Frauen mit ihren jeweiligen Werten genau in die Mitte von 100 Personen gestellt, von denen vor dem Eingriff bei den Beurteilungen 50 besser und 50 schlechter abschnitten, dann konnten sie sich rein rechnerisch im Alter um 21 Positionen zu den jüngeren hin verbessern, bei der Attraktivität und bei der Gesundheitswahrnehmung um ebenfalls 21 Positionen aufsteigen und sich bei der Erfolgswahrnehmung um 16 Positionen verbessern.
Quelle: Ärzte Zeitung