Stellungnahme: "Wir brauchen eine Maskenkultur"

(kib) In einer aktuellen Studie konnten Aerosolforscher und Mediziner zeigen, dass Gesichtsmasken die Übertragung von SARS-CoV-2 und die Ausbreitung von COVID-19 wirksam reduzieren. Das war Anlass für zwei Forscher, eine Stellungnahme zur Bedeutung von Masken für die Eindämmung der Pandemie herauszugeben.

05.06.2021

Mit Masken dekoriertes Schaufenster einer Apotheke
© Foto: Frank Hoermann / SVEN SIMON / picture alliance
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Der Aerosolexperte Prof. Dr. Ulrich Pöschl vom Max-Planck-Institut für Chemie und der Lungenfacharzt Prof. Dr. med. Christian Witt von der Charité –Universitätsmedizin Berlin empfehlen darin, Masken im Alltag weiterhin zu nutzen und mit Impfen, Lüften, Abstandhalten, Testen und Handhygiene zu kombinieren, bis ein hoher Immunisierungsgrad in der Bevölkerung erreicht ist. Insbesondere Schulen raten sie auch zu verbesserten Lüftungsmaßnahmen.

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Pöschl und Witt halten eine differenzierte Herangehensweise bezüglich der Verwendung, Empfehlung oder Verordnung verschiedener Maskentypen für verschiedene Bereiche und Tätigkeiten ratsam – sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf individueller Ebene: „Für sensible medizinische Bereiche sowie für schlecht gelüftete und dicht besetzte Innenräume erscheint die Verwendung von FFP2-Masken weiterhin indiziert. Für andere Bereiche und Tätigkeiten mögen fallbezogene Ausnahmeregelungen oder Empfehlungen für das Tragen einfacher OP-Masken oder Stoffmasken ausreichend sein.“

Die Wissenschaftler wollen zu einem breiten Verständnis der Wirksamkeit von Gesichtsmasken beitragen und hoffen, dass sich eine Art „Maskenkultur“ entwickelt: „Obwohl wir selbst bereits geimpft sind, wollen wir zunächst weiterhin FFP2-Masken tragen, unter anderem wenn wir einkaufen gehen und fremde Personen in Innenräumen treffen, auch falls die Regeln dafür gelockert werden sollten.“

Je schneller die Pandemie durch Verwendung von Masken in Kombination mit anderen Maßnahmen eingedämmt werden kann, umso geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sich weitere Mutanten des Virus ausbreiten. Denn trotz Impffortschritten besteht weiterhin die Gefahr eines Wiederaufflammens der Pandemie. Angesichts der hochinfektiösen Delta-Variante von SARS-CoV-2 halten die beiden Fachleute das Tragen von Masken in dicht gedrängten Menschenansammlungen auch im Freien für sinnvoll, um das Risiko einer Tröpfcheninfektion geringzuhalten: „Gesichtsmasken sind sehr einfache und wirksame Mittel gegen die Übertragung von COVID-19, die mit vergleichsweise geringem Aufwand jederzeit und an jedem Ort eigenverantwortlich aufgesetzt werden können, um die Pandemie nachhaltig einzudämmen. Damit hat jeder Mensch eine der effektivsten Schutzmaßnahmen gegen COVID-19 ebenso wie gegen andere luftübertragene Infektionskrankheiten stets selbst zur Hand.“

Quelle: IDW

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