STIKO aktualisiert erneut ihre Impfempfehlungen

(nös/kib) Impfstoffe gegen das Coronavirus sind unverändert knapp. Unter anderem deswegen rät die Ständige Impfkommission STIKO nun, ehemals Infizierte zunächst nicht zu impfen. Auch andere Empfehlungen hat sie präzisiert.

16.03.2021

Hinweisschild Impfstraße
© Foto: Franz Neumayr / picturedesk.com / picture alliance
Anzeige

Menschen, die eine SARS-CoV-2-Infektion überstanden haben und wieder genesen sind, sollten nach Ansicht der STIKO zunächst keine COVID-19-Impfung erhalten. Das sieht die 3. Aktualisierung der entsprechenden Impfempfehlungen vor, die am Freitag in Berlin veröffentlicht wurde (Epid Bull 2021; 12: 3–15).

Aktueller Podcast

Die Kommission begründet ihre jüngste Empfehlung mit der „Immunität nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion und in Anbetracht des weiterhin bestehenden Impfstoffmangels“. Nach der momentanen Evidenz könne man von einer Schutzwirkung „für mindestens sechs bis acht Monate“ nach überstandener Infektion ausgehen.

Daher sollte bei Genesenen „frühestens sechs Monate“ danach eine Impfung erwogen werden. Ärzte sollten dabei die bekannten Priorisierungsgruppen berücksichtigen.

Zudem reiche dann eine Impfstoffdosis aus. Eine zweite Impfdosis könne bei diesen Personen die Antikörpertiter nicht weiter steigern. „Ob und wann später eine zweite COVID-19-Impfung notwendig ist, lässt sich gegenwärtig noch nicht sagen“, heißt es in der Empfehlung.

Mindestens sechs Monate sollten Ärzte auch bei Impflingen zuwarten, die nach der Gabe der ersten Impfdosis eine „labordiagnostisch gesicherte SARS-CoV-2-Infektion“ entwickeln. Bei ihnen sollte die zweite Dosis frühestens sechs Monate nach der Infektion gegeben werden.

Aufgenommen hat die STIKO zudem die Empfehlung, bei der AstraZeneca-Vakzine ChAdOx1-S (AZD1222) für die Gabe der zweiten Dosis „bis an die obere Grenze dieses Zeitintervalls zu gehen (zwölf Wochen)“. Dadurch sei „die beste Schutzwirkung zu erzielen“.

Amtlich ist nun auch, dass diese Vakzine ohne Altersgrenze ab 18 Jahren empfohlen wird. Diese Änderung hatte die STIKO Anfang März bereits vorab mitgeteilt.

Aktuell: Impfungen mit AstraZenca vorsorglich ausgesetzt

Die Bundesregierung hat am 15.3.2021 die Corona-Schutzimpfungen mit dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca vorsorglich aussetzt. Nach neuen Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa, hält das Paul-Ehrlich-Institut weitere Untersuchungen für notwendig. Die Europäische Arzneimittelbehörde wird entscheiden, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken.

Quelle: Ärzte Zeitung

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *