STIKO empfiehlt RSV-Impfung für alle ab 75 Jahren
Die Impfung soll als Standardimpfung möglichst vor der RSV-Saison verabreicht werden. Das geht aus einem Auszug des Epidemiologischen Bulletins 32/2024 des Robert Koch-Instituts hervor.
Risikofaktoren chronische Herz- und Lungenprobleme
Zu den Grunderkrankungen, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf einer RSV-Erkrankung assoziiert sind, gehören der STIKO zufolge schwere Formen von u. a. chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane, chronischen Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen, chronischen neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen, hämatoonkologischen Erkrankungen, Diabetes mellitus (mit Komplikationen) sowie einer schweren angeborenen oder erworbenen Immundefizienz.
Außerdem empfiehlt die STIKO für Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren mit einer schweren Grunderkrankung oder die in einer Einrichtung der Pflege leben und somit ein deutlich erhöhtes Risiko für einen schweren RSV-Krankheitsverlauf haben, ebenfalls eine einmalige RSV-Impfung.
Zwei RSV-Impfstoffe seit 2023 zugelassen
Nach über 50 Jahren Forschung sind seit 2023 erstmals zwei Impfstoffe in der EU zugelassen: Arexvy (GSK) und Abrysvo (Pfizer). Arexvy ist zum Schutz vor RSV bei Personen ab 60 Jahre zugelassen. Abrysvo ist ebenfalls für eine Anwendung bei Personen ab 60 Jahre und zusätzlich für Schwangere zugelassen.
Die STIKO weist darauf hin, dass die RSV-Impfung gleichzeitig mit der saisonalen Influenza-Impfung verabreicht werden könne. Ob Wiederholungsimpfungen notwendig sind, sei auf Basis der aktuellen Datenlage zu den beiden RSV-Impfstoffen noch nicht klar, heißt es in der Mitteilung.
In Europa verursache RSV jedes Jahr schätzungsweise 250.000 Krankenhausaufenthalte und 17.000 stationäre Todesfälle bei Menschen ab 65 Jahren, berichtet die EU-Kommission.
Quelle: Ärzte Zeitung