STIKO empfiehlt weiteren Impfstoff zur RSV-Prophylaxe

(kib) Bisher empfahl die Ständige Impfkommission (STIKO) zwei Impfstoffe für Senioren, damit diese vor einer Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) bestmöglich geschützt sind. Nun kommt ein dritter hinzu. Dabei handelt es sich erstmals um einen mRNA-basierten Impfstoff.

11.04.2025

Seniorin erhält Spritze in den linken Oberarm
© Foto: JPC-PROD / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen)
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Die aktualisierte Impfempfehlung veröffentlichte das Robert Koch-Institut im Epidemiologischen Bulletin vom 10. April. Grundsätzlich empfiehlt die STIKO seit dem Herbst 2024 allen Personen ab einem Alter von 75 Jahren die einmalige Impfung gegen das RS-Virus, darüber hinaus Menschen ab 60 Jahren, wenn diese eine Grunderkrankung haben, die mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf einer RSV-Erkrankung assoziiert sind. Auch Bewohnerinnen und Bewohnern von Einrichtungen der Pflege wird empfohlen, sich impfen zu lassen.

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Vor der RSV-Saison impfen

Die Impfung sollte mit einem der drei zugelassenen Impfstoffe erfolgen und möglichst vor der RSV-Saison. Diese startet auf der nördlichen Halbkugel Anfang Oktober und geht bis etwa Mitte Mai. 

Zwei der empfohlenen Impfstoffe sind proteinbasiert (Arexvy und Abrysvo). Der neue ist ein mRNA-RSV-Impfstoff (mResvia). Die beiden proteinbasierten RSV-Impfstoffe können gleichzeitig mit der saisonalen Influenza-Impfung verabreicht werden. Für den mRNA-RSV-Impfstoff liegen hierzu bisher keine Daten vor. Hier sollte zunächst noch ein Impfabstand von 14 Tagen eingehalten werden. Für andere mRNA-Impfstoffe (Impfstoffe gegen COVID-19) sind laut dem RKI jedoch keine schwerwiegenden Unverträglichkeiten bei gleichzeitiger Impfung gegen Grippe bekannt.

mRNA-Impfstoff

Bei der Impfung mit dem mRNA-Impfstoff handelt es sich um eine aktive Immunisierung. Die Zulassungsstudie zeigt, dass der Impfstoff nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 3,7 Monaten eine Wirksamkeit gegen RSV-Erkrankungen der unteren Atemwege bei Personen ab 60 Jahre von 83,7 Prozent zeigt. 

Insgesamt verfügt der Impfstoff über ein sicheres und gut verträgliches Sicherheitsprofil. Die am häufigsten gemeldeten lokalen und systemischen Nebenwirkungen waren Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Myalgie und Arthralgie, berichtet der Hersteller in einer Pressemitteilung.

Der RSV-Impfstoff ist in einer gebrauchsfertigen Fertigspritze erhältlich. Wie der Hersteller mitteilt, wird die 10er Packung (N2) zur Saison verfügbar sein.

Nach der Empfehlung der STIKO ist der RSV-Impfstoff durch private Krankenversicherungen und einige gesetzliche Krankenkassen nun erstattungsfähig. Der nächste Schritt auf dem Weg zur vollständigen Erstattung im gesetzlichen Gesundheitssystem ist die Entscheidung über die Aufnahme in die Schutzimpfungsrichtlinie durch den Gemeinsamen Bundesausschuss. Nach der Genehmigung durch das Bundesministerium für Gesundheit könnte dies einen breiteren und niederschwelligen Zugang zum RSV-Schutz in ganz Deutschland ermöglichen, berichtet der Hersteller.

Quelle: RKI, Moderna

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