Syphilis: Größtenteils Männersache

(kib) Das Robert Koch-Institut meldet einen Höchststand der Syphilis-Infektionen für das Jahr 2019. Zu entnehmen ist dem Bericht auch: In Deutschland ist Syphilis vorrangig Männersache.

15.12.2020

Wort Syphilis wird von Bleistift mit Radierer wegradiert
© Foto: cray7 / stock.adobe.com
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Für das Jahr 2019 wurden 7889 Syphilis-Infektionen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet und damit so viele wie noch nie seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001. Damit setzt sich der seit 2010 beobachtete Anstieg von Syphilis-Fällen in Deutschland weiter fort.

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Der Anstieg von 7,2 Prozent (531 Fälle) hat damit auch die leicht rückläufige Entwicklung der Fallzahlen im Jahr davor beendet. Das teilt das RKI mit (Epid Bull 49/2020).

Ballungszentren haben wie auch in den Vorjahren besonders hohe Inzidenzen, Infektionen wurden aber auch in relevanter Zahl aus ländlicheren Regionen gemeldet. Bundesweit lag die Inzidenz mit 9,5 pro 100000 Einwohnern über dem Median der fünf Vorjahre (8,7). Die mit Abstand höchsten Inzidenzen gibt es in Berlin (39,7) und Hamburg (24,5), die niedrigsten Werte in Mecklenburg-Vorpommern (4,3) und Brandenburg (4,1). Von relevanten Anstiegen der Syphilis-Inzidenz berichtet das RKI in Dresden (+ 90 %), Bochum (+ 64 %), Leipzig (+ 44 %), Wiesbaden (+ 43 %) und Wuppertal (+ 41 %).

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Der Anteil von Infektionen bei Frauen liegt bei 5,8 Prozent und damit in etwa auf dem gleichen Niveau wie in den Vorjahren. Bei Männern liegt die Inzidenz mit 18,1 Fällen pro 100000 um das 16-fach höher als bei Frauen (1,1).

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Meldungen bei Männern im Vergleich zum Jahr 2018 um 7,4 Prozent (512 Fälle) und erreicht damit ebenfalls einen neuen Höchststand. Bei Frauen gibt es einen leichten Anstieg von 2,5 Prozent (elf Fälle).

Betroffene waren im Median 40 Jahre alt. Die höchste Inzidenz gibt es unter Männern im Alter von 30 bis 39 Jahren (38,8).

Bei den Meldungen mit Informationen zum Infektionsweg waren 86 Prozent der Patienten (5304) Männer, die Sex mit Männern haben, 14,1 Prozent (870) Menschen mit heterosexuellem Transmissionsweg. Auch gab es drei Meldungen (0,05 Prozent) von konnataler Syphilis. Auch dieser Wert blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Quelle: Ärzte Zeitung

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