Tamoxifen: Einnahmezeitpunkt individuell festlegen
Brustkrebspatientinnen sollen die Tamoxifentabletten laut Fachinformation einmal täglich unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit wie einem Glas Wasser zu einer Mahlzeit einnehmen. Die Hersteller empfehlen keine spezielle Tageszeit für die Einnahme.
Dennoch kommt bei Patienten manchmal die Frage auf, ob Tamoxifen womöglich abends besser wirkt oder besser verträglich ist als morgens. Vor diesem Hintergrund hat Krebsinformationsdienst.med, das Informationsportal des Deutschen Krebsforschungszentrums für Fachkreise, die Studienlage gesichtet. Die Experten kommen zu dem Ergebnis, dass der Einnahmezeitpunkt von Tamoxifen klinisch nicht relevant ist.
Tamoxifen und Melatonin
Ebenfalls unter Fachleuten diskutiert wird ein möglicher Einfluss des "Schlafhormons" Melatonin auf die Wirksamkeit von Tamoxifen. Es gibt Hinweise aus Zellkultur- und Tierversuchen, dass Melatonin Wachstum, Metastasierung und Angiogenese von Brustkrebszellen hemmen könnte. Doch die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung können nicht ohne Weiteres auf den Menschen übertragen werden. Daher kann wissenschaftlich nicht sicher beantwortet werden, ob und wie sich eine schwache Lichtquelle (z. B. LED-Leuchte, Display eines Mobiltelefons) nachts auf die Wirksamkeit einer Tamoxifen-Therapie auswirken könnte.
Individueller Einnahmezeitpunkt
Die Experten empfehlen, Tamoxifen am besten zu der Tageszeit einzunehmen, zu der es am unwahrscheinlichsten ist, dass die Einnahme vergessen oder die Therapie abgebrochen wird. Denn das Medikament muss über mehrere Jahre täglich eingenommen werden. Da muss der Patient mitmachen.
Zudem zeigen Erfahrungsberichte laut krebsinformationsdienst.med, dass sich die Verträglichkeit von Tamoxifen zwischen der Einnahme am Morgen und am Abend von Patientin zu Patientin unterscheiden kann. Patientinnen kann daher geraten werden, in Absprache mit dem begleitenden Fachpersonal verschiedene Einnahmezeiten für Tamoxifen ausprobieren, um so den besten Zeitpunkt für sich zu finden.
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum