Testen vor dem Besuch bei Oma

(cnie) Während die Politik sich nun für flächendeckende Antigen-Schnelltests für alle entschieden hat, bietet nach ABDA-Angaben rund jede zehnte Apotheke bundesweit solche Tests bereits für Selbstzahler an. Im Gesundheitszentrum Hohenzollern im schwäbischen Bisingen und in der Kallenbergschule in Nusplingen betreiben die Ertelt-Apotheken zwei Testzentren. DAS PTA MAGAZIN hat bei Apothekerin Dr. Christine Ertelt nachgefragt.

04.03.2021

Dr. Christine Ertelt testet auf Corona
© Foto: Michael Brandt
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Wer nutzt das Angebot vor allem?

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Dr. Christine Ertelt: Oft handelt es sich in Bisingen dabei um Menschen, die ihre Liebsten/Verwandten in Pflegeeinrichtungen besuchen möchten und Personen, die in Kontakt mit positiv getesteten Menschen waren – sei es auf der Arbeit oder aber Kinder sowie Erzieherinnen in Kinder(notfall)betreuungen. Aktuell sind es auch verstärkt Personen aus körpernahen Berufen wie Hebammen, Physiotherapeuten oder Erzieherinnen.

In Nusplingen ist es sehr unterschiedlich. Anfangs waren das z. B. Personen, die ihre Eltern im Pflegeheim besuchen wollten oder die auf Reisen waren und ein negatives Attest benötigten. Mittlerweile sind es Hebammen und Heilpraktiker, die sich vermehrt testen lassen, da dies für sie einmal in der Woche kostenlos ist. Seit dieser Woche haben wir vor allem Erzieherinnen, die sich kostenlos von uns testen lassen.

 

Welche Mitarbeiter der Ertelt-Apotheken sind für die Tests zuständig?

Ertelt: Bei uns führen die Tests PTA und Approbierte aus, die sowohl eine Onlineschulung absolviert als auch in der Corona-Schwerpunkt-Ambulanz in Balingen sowie durch einen Kinderarzt instruiert worden sind. Um unsere Testkapazitäten auch schnell und kurzfristig erweitern zu können, arbeiten wir in Bisingen mit dem DRK zusammen. Mittlerweile haben auch intern noch weitere Mitarbeiter Interesse angemeldet. Insgesamt sind im Wechsel elf Mitarbeiter aus unserem Team aktiv. Bei uns werden schon länger alle Mitarbeiter zweimal in der Woche getestet, um auch hier den Arbeitsschutz hochzuhalten.

  

Werden Sie den Preis von 39 Euro auch in Zukunft beibehalten? Gesundheitsminister Jens Spahn hat ja angekündigt, dass die Schnelltests kostenlos für Bürger angeboten werden sollen.

Ertelt: Den Preis von 39 Euro für Selbstzahler haben wir zum Start unseres Testzentrums bzw. unserer Testtätigkeit allgemein aufgerufen und ist unter Berücksichtigung aller Faktoren ein marktgerechter Preis. Viele Menschen haben einen sehr hohen Beratungsbedarf, was sich trotz der Möglichkeit einer Online-Anmeldung an einem unglaublich hohen Telefonaufkommen zeigt. Durch die kostenlosen Angebote für Bürger und bestimmte, andere berechtigte Personengruppen, die wir sehr begrüßen, ist natürlich der Anteil der Selbstzahler gesunken. Grundsätzlich reagieren wir auch hier als Apotheke – wie immer – sehr flexibel und können uns dank des Engagements unseres Teams sowie durch Unterstützung des DRK Bisingen schnell auf Veränderungen einstellen.

Ein kostenloser Schnelltest pro Woche

Nun ist es beschlossen: Für alle Bürger angeboten werden soll mindestens ein kostenloser Schnelltest pro Woche, auch ohne Symptome. Der Bund will die Kosten wohl ab nächster Woche übernehmen, die Länder sollen die Tests dann so schnell wie möglich anbieten - samt Bescheinigung zum Ergebnis. Schnelltests werden durch geschultes Personal gemacht - etwa in Testzentren, Apotheken oder Praxen. Dafür wird ein tiefer Nasen- oder Rachenabstrich genommen, was nicht ganz einfach und für viele auch nicht so angenehm ist. Die Auswertung läuft dann ähnlich wie bei Schwangerschaftstests: Die Probe kommt auf einen Streifen, der mit einer Verfärbung reagiert. Das Ergebnis soll in 15 bis 20 Minuten da sein.

Quelle: dpa / Ertelt-Apotheken

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